Nationalrat

Autobahnstau: Nationalrat plant Verhinderung von Ausweichverkehr

Fabia Söllner
Fabia Söllner

Bern,

Sind Nord-Süd-Transitachsen wegen Staus verstopft, sollen Kantone wichtige Durchgangsstrassen sperren dürfen. Der Nationalrat hat entschieden.

gotthard
Einmal mehr staute sich am Auffahrtswochenende am Gotthard der Verkehr. (Archiv) - keystone

Der Nationalrat hat am Dienstag einen neuen Anlauf gegen den Ausweichverkehr bei Stau auf den Nord-Süd-Transitachsen unternommen. Mit 101 zu 92 Stimmen wurde eine Motion angenommen.

Diese ermöglicht es den Kantonen Uri, Graubünden und Tessin, bei Bedarf Hauptstrassen für den Transitverkehr zu sperren. Anwohner und Zubringer wären von diesen Sperrungen ausgenommen, wie das «SRF» berichtet.

Die Mehrheit im Rat stützt sich auf einen Bericht des Bundesrates, der Sperrungen als wirksames Mittel gegen Ausweichverkehr bezeichnet.

Nationalrat: Dörfer sollen nicht überlastet werden

Ziel ist es, den Druck auf die Kantonsstrassen zu mindern. Besonders dann, wenn sich der Verkehr am Gotthard oder am San Bernardino staut.

Die Massnahme soll verhindern, dass Ausweichrouten durch Dörfer überlastet werden und Rettungsfahrzeuge behindert werden, so «Swissinfo».

Am Gotthard gibt es Stau.
Am Gotthard gibt es Stau. - Keystone

Kritik kam von einer Minderheit im Nationalrat, die Zweifel an der Umsetzbarkeit der Sperrungen äusserte. Sie warnten vor Präzedenzfällen und einer Ungleichbehandlung der Kantone.

Auch der Bundesrat lehnt eine solche Ausnahmeregelung ab und verweist auf bereits bestehende Massnahmen zur Verkehrslenkung, wie «Swissinfo» berichtet.

Neue Vorschriften für Navigationssysteme

Mit einer zweiten Motion verlangt der Nationalrat, dass Betreiber von Navigationssystemen künftig angeordnete Strassensperrungen anzeigen müssen. Damit soll verhindert werden, dass ortsunkundige Autofahrer trotz Sperrung auf Ausweichrouten geführt werden.

Findest du die neue Regelung sinnvoll?

Der Bundesrat hält diese Pflicht für unnötig und schwer durchsetzbar, vor allem gegenüber ausländischen Anbietern, wie «Zentralplus» berichtet.

Der Kanton Uri hatte zudem ein digitales Reservationssystem für Fahrten durch den Gotthard-Tunnel vorgeschlagen. Der Nationalrat lehnte diese Idee nach Annahme der beiden Motionen jedoch ab, wie «SRF» berichtet.

Kommentare

User #4622 (nicht angemeldet)

Was man will ist eine digitalgesellschaft wie china, ohne autos, eigentlich will man zurück ins mittelalter wo staat und politiker das todesrecht auf die armen bürger hatten.

User #5343 (nicht angemeldet)

Die Schweiz ist auf dem besten Weg, das Auto von der Strasse zu verbannen. Verständlich. Aber nicht verständlich, wenn wir nur noch die SBB als einzige Transportmöglichkeit haben. Es sollte mehr Auswahl geben (Reisebusse, zum Beispiel).

Weiterlesen

27 Interaktionen
Verkehr
Gotthard
9 Interaktionen
Brand
Stau am Gotthard
7 Interaktionen
Airolo TI
Finanzen Bern
Gebühren & Zinsen

MEHR NATIONALRAT

FDP Frauen Individualbesteuerung
3 Interaktionen
Knapp
Individualbesteuerung
36 Interaktionen
Wie Kommission
Pflanzenschutzmittel
4 Interaktionen
Motionen
Spielzeug
4 Interaktionen
Massnahmen

MEHR AUS STADT BERN

BSV Bern
Handball
Stabiler Zustand
Berner Obergericht
2 Interaktionen
Gegen drei Männer