Schweizer Armee

Armee-Rituale mit 22 Verletzten: Das sagt der Bundesrat dazu

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Bern,

Eine Beförderung von Rekruten zu Soldaten endete in gefährlichen Ritualen mit mehreren Verletzten. Der Bundesrat bedauert nun die Vorfälle und verurteilt sie.

Infanterie
Der Bundesrat reagiert auf die Folgen einer gewaltvollen Beförderungszeremonie in der Schweizer Armee. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Beförderungszeremonie der Schweizer Armee im April 2018 artet völlig aus.
  • Die Verantwortlichen wurden Anfang Monat verurteilt.
  • Der Bundesrat verurteilt nun die Vorkommnisse.
  • Er lehnt Rituale erniedrigender oder gefährlicher Art strikt ab.

Eine Beförderungszeremonie der Schweizer Armee 2018 in Colombier NE artet völlig aus. Das Ergebnis war erschreckend: 22 Verletzte, ein Spitalnotfall und 14 Arztzeugnisse.

Die Kommandantin und weitere Verantwortliche wurden inzwischen verurteilt. Sie habe ihre Untergebenen dazu angestachelt, mit «Wut und Hass» auf die frisch beförderten Soldaten einzuschlagen.

Die Kommandantin habe sogar gescherzt, dass sie bis zu zwei gebrochene Schlüsselbeine tolerieren würde.

Bundesrat verurteilt Vorfälle

Der Bundesrat zeigte sich gestern über diese Ereignisse alles andere als amüsiert. In einer Stellungnahme an den Zürcher SP-Nationalrat Fabian Molina äusserte er sein Bedauern über die Vorkommnisse. Zudem begrüsse er die Aufarbeitung durch die Militärjustiz.

Fabian Molina
Der Zürcher SP-Nationalrat Fabian Molina. (Archivbild) - keystone

Die Landesregierung lehne Rituale in der Armee in «erniedrigenden oder gefährlichen Formen entschieden ab». Zudem verurteilt sie jegliche Form von Diskriminierung, sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in der Gesellschaft.

Keine Statistiken zu verbotenen Ritualen

«Über verbotene Rituale werden keine Statistiken geführt», hält der Bundesrat in der Antwort fest. Bekannte Vorfälle würden von der Armee konsequent geahndet.

Die Armee habe sich bereits vor dem Massnahmenplan gegen sexualisierte Gewalt und Diskriminierung eingesetzt: Durch eine gezielte Kaderausbildung, um Schikanen und andere Führungsfehler zu verhindern. Dabei würden den angehenden Kadern unter anderem die richtigen Leitlinien und Methoden vermittelt.

Warst du in der Rekrutenschule?

Der Bundesrat setzte auf die konsequente Umsetzung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Dies, um solche Verstösse disziplinar- oder militärstrafrechtlich aufarbeiten zu können. Das Dienstreglement der Armee definiere klar, was von Vorgesetzten erwartet werde.

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