Freiburger Wasserbauprojekt löst im Nachbarkanton Bern Bedenken aus
Der Freiburger Energiekonzern Groupe E hat ein grosses Wasserbauprojekt an der Saane angestossen. Nun werden im Kanton Bern Befürchtungen über die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt bis ins Berner Seeland laut. Die Berner Kantonsregierung soll nun aufzeigen, mit welchen Folgen zu rechnen ist.

Hinter der Forderung stehen Grossratsmitglieder aus EDU, SVP, Mitte und FDP. Sie bringen vor, dass das Projekt Schiffenensee-Murten, kurz ScheM, grosse Folgen auf Restwasser, Grundwasser und damit auch auf die Gewinnung von Trinkwasser im Seeland haben werde.
Die Folgen für die Landwirtschaft dürften bedeutend sein. Ausserdem drohten Mindererträge bei den Flusskraftkwerken im Berner Seeland. Auch der Druck auf die Tierwelt, etwa gefährdete Fischarten, werde steigen.
Die Berner Kantonsregierung ist bereit, den Vorstoss anzunehmen. Der Regierungsrat verweist in einer am Montag veröffentlichten Antwort darauf, dass er in verschiedenen Arbeitsgruppen mitreden kann. Ziel sei ein «konsensfähiges Projekt». Die in den Arbeitsgruppen vertretenen Fachstellen wirkten darauf hin, dass die Anliegen der Motionäre sorgfältig geprüft würden.
Die Folgen des Projekts sollen in einem Bericht zur Umweltverträglichkeit aufgezeigt werden. Dieser dürfte frühestens Anfang 2027 vorliegen.
Ausgangspunkt des Projekts ScheM ist die vom Bund geforderte ökologische Sanierung der Wasserkraft. Groupe E will mit ScheM zur ökologischen Verbesserung der Saane unterhalb des Schiffenen-Staudamms beitragen, indem die Auswirkungen von Schwall und Sunk des Kraftwerks beseitigt werden.
Gleichzeitig will der Energiekonzern die Produktion erhöhen. Geplant ist ein Stollen zwischen dem Schiffenen- und dem Murtensee. In einem unterirdischen Kraftwerk soll das Wasser turbiniert werden.






