Schweizer Armee

Armee: Offiziere verlangen zusätzliche 100 Mrd. und 100'000 Soldaten

Redaktion
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Bern,

Das Armeebudget solle beinahe verdoppelt werden, denn die Schweiz müsse viel mehr und viel schneller investieren.

Schützenpanzer M113 Schweizer Armee
Ein Schützenpanzer M113 der Schweizer Armee beim Fahren auf einer Landstrasse. - VBS/DDPS / André Scheidegger

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Armee brauche 330 neue Kampfschützenpanzer, heisst es in einem Positionspapier.
  • Darin fordert die Offiziersgesellschaft Panzer auch 100'000 zusätzliche Soldaten.
  • Insgesamt ist von einem Investitionsbedarf von 100 Milliarden Franken zusätzlich die Rede.

Die Offiziersgesellschaft Panzer hat ein neues Positionspapier veröffentlicht. Darin fordert sie eine massive Erhöhung der Investitionen in die Schweizer Armee aufgrund der sich wandelnden Sicherheitslage in Europa. Sie argumentiert, dass eine Verdoppelung des jährlichen Armeebudgets auf etwa zehn Milliarden Franken bis 2032 nicht ausreicht.

«Panzer sind das einzige Mittel»

In dem Papier wird betont: «Panzer sind das einzige Mittel, um einen Gegner im überbauten Gelände anzugreifen und Gelände zurückzugewinnen.» Die Offiziere fordern daher die Wiederinbetriebnahme von 71 stillgelegten Leopard-Panzern und den Kauf von weiteren 330 neuen Kampfschützenpanzern.

Erich Muff
Erich Muff ist Präsident der Offiziersgesellschaft Panzer. - Screenshot x.com

Erich Muff, Präsident der Offiziersgesellschaft Panzer sagt gegenüber der SRF Tagesschau: «Wir machen uns ernsthafte Sorgen, dass wir wegen fehlender Investitionen in die Armee durch die Politik nicht verteidigungsbereit sind».

Zusätzliche Soldaten benötigt

Muff ist auch davon überzeugt, dass der aktuelle Bestand von 147'000 Soldaten bei weitem nicht ausreichend ist. Er schlägt vor, diese Zahl auf insgesamt 250'000 zu erhöhen: «Für eine Durchhaltefähigkeit von Wochen bis Monaten, die für die Schweiz zentral ist im Kriegsfall, müssen zusätzlich 100'000 Soldaten aufgebaut werden».

Offiziersgesellschaft Panzer Soldaten Armee
Die Offiziersgesellschaft Panzer zeigt in ihrem Positionspapier auf, wie sich der Personalbestand der Schweizer Armee historisch entwickelt hat und wie ihre Forderung im Vergleich dazu steht. - ogpanzer.ch

Die Offiziersgesellschaft Panzer schätzt den dringenden Investitionsbedarf der Schweizer Armee auf insgesamt 100 Milliarden Franken. Dieser Betrag ist etwa doppelt so hoch wie das, was Bundesrat und Parlament in den kommenden Jahren investieren wollen.

Unterstützung durch Schweizerische Offiziersgesellschaft

Michele Moor, Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft SOG, unterstützt diese Forderungen grundsätzlich. Er betont jedoch, dass das Positionspapier kein offizielles SOG-Papier ist. Trotzdem hält er einen Investitionsbedarf von 100 Milliarden Franken nicht für unrealistisch.

europa
Soldaten der Schweizer Armee. (Archivbild) - keystone

«Die Nachbarländer rüsten auf: Sie geben bis zu drei Prozent des Bruttoinlandprodukts aus», sagt Moor. «Und bei uns diskutiert das Parlament, ob überhaupt ein Prozent vom BIP investiert werden soll. Das ist sehr besorgniserregend».

Reaktionen aus dem Parlament

Auf der anderen Seite gibt es Skepsis im Parlament gegenüber diesen Forderungen. Priska Seiler Graf, SP-Sicherheitspolitikerin und Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats, warnt davor.

Priska Seiler Graf
Nationalrätin und Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission Priska Seiler Graf (SP/ZH), spricht während einer Medienkonferenz der SiK-N zur Armeebotschaft und der Änderung des Kriegsmaterialgesetzes, am 18. Juni 2024. - keystone

«Ich habe Verständnis dafür, dass man der Armee mehr Budget geben will», sagt sie. «Aber es muss verhältnismässig sein. Diese Forderung schiesst nun wirklich übers Ziel hinaus».

Findest du, die Armee braucht 400 Panzer und 100'000 Soldaten zusätzlich?

Josef Dittli, FDP-Sicherheitspolitiker, begrüsst hingegen das Papier der Offiziere. Auch er glaubt jedoch, dass 100 zusätzliche Milliarden etwas zu hoch gegriffen sind.

Josef Dittli
Ständerat Josef Dittli (FDP/UR) spricht zur Finanzierung der Armee, an der Sommersession der Eidgenössischen Räte, am 3. Juni 2024. - keystone

«Wir brauchen auch Investitionen in mechanisierte Kräfte der Armee», sagt Dittli. «Wir sollten den Lead aber beim Bundesrat belassen». Er fordert den Bundesrat auf, schnell zu zeigen, wie sich die Schweizer Armee angesichts der veränderten Bedrohungslage entwickeln soll.

Kommentare

User #1105 (nicht angemeldet)

Wir haben ja schon eine Wehrsteuer (Eigenmietwert) :) Irony off…

User #4335 (nicht angemeldet)

1)Grossmacht kommt nah an der CH - Grenze 2) Schweiz mobilisiert 3) Grossmacht lässt demonstrativ eine kleinere Atombombe (z.B. Neutron ) platzen 4) Bundesrat erklärt , es gäbe keine andere Lösung als zu kollaborieren. Fazit : Die Milliarden Militär Ausgaben können wir uns sparen …

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