So was hat man im Nationalratssaal noch selten gehört. Für den umstrittenen Geschlechter-Richtwert betätigt sich eine CVP-Nationalrätin als Dichterin.

Heute nahm der Nationalrat die zweite Monsterdebatte der Sommersession in Angriff: Die Revision des Aktienrechts. Was langweilig tönt, birgt Zündstoff. Denn es geht auch um eine weiche Frauenquote in Geschäftsleitungen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat diskutiert einen Tag lang über das neue Aktienrecht.
  • Umstritten ist die Einführung eines Geschlechter-Richtwerts in Geschäftsleitungen.
  • CVP-Frau Andrea Gmür-Schönenberger reimt sich sympathisch zu Beifall.
Frauenquote
Der Frauenanteil ist deutlich geringer. (Symbolbild) - Keystone

CVP-Nationalrätin Andrea Gmür-Schöneberger liess sich zum heiss umstrittenen Thema etwas Besonderes einfallen. Unvermittelt nutzte sie die knapp bemessene Redezeit für ein in dieser Perfektion noch nie gehörtes Gedicht.

Ein perfekter Reim nach dem anderen

Auf rund 40 Zeilen reimte sich die 53-jährige Luzernerin zum Fazit, dass es ein Ja brauche in der Eintretens-Abstimmung zum Aktienrecht. Das ist nämlich Voraussetzung, dass die grosse Kammer am Ende auch wirklich Ja sagen kann zum Richtwert. Tatsächlich tat das der Rat in der Folge deutlich.

Für ihren poetischen Auftritt erntete Gmür-Schönenberger zahlreiche Lacher und am Ende auch einen herzlichen Applaus. Ob ihr Appell bei den rechtsbürgerlichen Vertretern Wirkung zeigt, wird sich im Laufe des Tages weisen. Der Nationalrat berät den ganzen Tag über die Aktienrechtsreform.

Revision des Aktienrechts spaltet Bundesbern - Nau
Andrea Gmür-Schönenberger punktet mit einem poetischen Auftritt für die Frauenquote.. - Nau
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