Der diesjährige Frauenstreik steht im Zeichen der AHV-Reform: Die Erhöhung des Frauenrentenalters wird mit Händen und Füssen bekämpft.
Frauenstreik Basel
Teilnehmende am Frauenstreik in Basel, 14. Juni 2021. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In zwei Wochen findet wieder der Frauenstreik in der Schweiz statt.
  • Der Gewerkschaftsbund will die Aufmerksamkeit auf besonders betroffene Frauen lenken.
  • Aufgrund der AHV-Abstimmung im Herbst wird zudem das Thema Renten zentral sein.

Am 14. Juni ist es wieder so weit: Schweizer Frauen wollen auf der Strasse auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Der vierte nationale Frauenstreik steht an.

SGB AHV Frauenstreik
Die vier Gewerkschaftlerinnen nach der Medienkonferenz auf dem Bundesplatz. - Twitter/SGB

Schon zwei Wochen vor der Riesenkundgebung veranstaltete der Schweizerische Gewerkschaftsbund eine Medienkonferenz auf dem Bundesplatz in Bern. Vier Frauen, die in der Pflege, im Verkauf und in der Kinderbetreuung arbeiten sowie eine Rentnerin erzählten von ihren Forderungen.

Frauenstreik will Nein zur AHV 21

Im Zentrum der Aufregung steht die AHV 21, über die im Herbst abgestimmt wird. Das Rentenalter für Frauen soll auf 65 angehoben werden, dafür hat der Bund Kompensationsmassnahmen für die Übergangsgeneration vorgesehen. Diese sind laut SP, Gewerkschaften und Grünen aber ungenügend. Zusätzlich soll die Mehrwertsteuer erhöht werden, um die AHV mitzufinanzieren, was für Linke nicht infrage kommt.

Rentenalter 65 Frauenstreik
Schon 2020 sagten die Gewerkschaften und der Frauenstreik dem Frauenrentenalter 65 den Kampf an.
demo bern
Tamara Funiciello (SP/BE) an einer Demonstration gegen die AHV 21 in Bern.
AHv 21
Eine Demonstration gegen die AHV 21 in Bern, September 2021.

Deswegen wird auf Seite des AHV-Referendumskomitees von einer Renten-Kürzung für Frauen gesprochen: Weil Frauen schon jetzt weniger Rente erhalten und schlechter verdienen würden. «Von tatsächlicher Gleichstellung sind wir noch weit entfernt», sagte Kinderbetreuerin und Gewerkschafterin Elena Marti vor den Medien.

Waren Sie schon einmal an einem Frauenstreik?

Wie während der vorherigen Frauenstreiks ist auch die monetäre Wertschätzung von Care-Arbeit, die von Frauen geleistet wird, eine Forderung. Oder die Änderung des Sexualstrafrechts zu einer «Nur Ja heisst Ja»-Regel.

Frauenstreik Ja heisst Ja
Die breitere Auffassung des Vergewaltigungsbegriffs (Nur Ja heisst Ja anstatt Nein heisst Nein) war auch schon 2021 ein Thema beim Frauenstreik. - Keystone

In zahlreichen Städten sind jetzt schon Demonstrationen angemeldet: Bern, Zürich, Basel, Genf, Lausanne, St.Gallen, Winterthur, die Liste ist lang. Letztes Jahr waren alleine in der Bundesstadt 30'000 Demonstrierende vor Ort.

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