Textilien aus Ruanda: USA legen Zollfreiheit auf Eis
Wegen der Erhöhung der Importzölle auf Second-Hand-Kleidung in Ruanda untersagen die USA dem Land zollfreie Exporte in die USA.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA verweigern Ruanda die zollfreie Einfuhr von Textilien.
- Grund ist die Erhöhung der Importzölle auf Second-Hand-Textilien in Ruanda.
Aus Ärger über die massive Erhöhung der Importzölle auf Second-Hand-Kleidung in Ruanda haben die davon hauptsächlich betroffenen USA ihrerseits Handelserleichterungen für den ostafrikanischen Staat für Textilien auf Eis gelegt. Ruandas Textilindustrie profitiert damit nicht mehr von der Handelsvereinbarung AGOA, die den zollfreien Export von Gütern in die Vereinigten Staaten gestattet. Das habe US-Präsident Donald Trump angeordnet, teilte das Handelsministerium in Washington am Montag mit.
Andere Güter aus Ruanda seien nicht betroffen, stellte das Ministerium klar. Ruanda exportiere pro Jahr Textilien im Wert von 1,5 Millionen Dollar (1,28 Millionen Euro) in die USA, das entspreche etwa drei Prozent aller Ausfuhren des ostafrikanischen Landes. Damit sei «die grosse Mehrheit der ruandischen Exporte nicht betroffen von der Entscheidung des Präsidenten».
Ruanda hatte 2016 eine massive Erhöhung der Importzölle in Kraft gesetzt. Die Abgaben für die Einfuhr gebrauchter Kleider wurden verzwölffacht; für den Import von Second-Hand-Schuhen werden seitdem zehn Mal so hohe Zölle fällig wie zuvor. Das Land will damit die Entwicklung einer eigenen Textilindustrie schützen. Die meisten gebrauchten Kleidungsstücke stammten bis dahin aus den Vereinigten Staaten.












