Wiener Moderatorin behauptet: «Diddy hat mich vergewaltigt»
Die Wiener Moderatorin Kathi Steininger wirft Diddy vor, sie im Jahr 2000 vergewaltigt zu haben. Der TV-Star leitete rechtliche Schritte gegen den Rapper ein.

Das Wichtigste in Kürze
- Sean «Diddy» Combs muss sich derzeit wegen zahlreicher Vorwürfe vor Gericht verantworten.
- Jetzt meldet sich ein weiteres mutmassliches Opfer zu Wort.
- Eine Wiener Moderatorin beschuldigt den Rapper, sie vergewaltigt zu haben.
Sexhandel, Förderung von Prostitution, organisierte Kriminalität: Die Skandal-Akte von Sean «Diddy» Combs (55) ist lang und wird erneut durch einen schockierenden Missbrauchsvorwurf überschattet.
Während der Rap-Mogul derzeit vor Gericht steht, bricht ein weiteres mutmassliches Opfer sein Schweigen. Die Wiener Moderatorin Kathi Steininger beschuldigt Diddy, sie am 28. März 2000 nach einem Konzert in der «Libro Music Hall» vergewaltigt zu haben.

Steininger berichtete damals für einen Onlinesender von der Veranstaltung. Nach dem Konzert habe sie den Musiker im Club «Olympia P9» zum Interview getroffen, schildert die Moderatorin gegenüber «Puls 24».
«Ich wäre mit diesem Mann nie ins Bett gestiegen»
Doch dazu kam es nicht. Diddys Bodyguards hätten Steininger von ihrem Kameramann getrennt und in den Tour-Bus geführt. Unter dem Vorwand, im Club sei es zu laut für das geplante Interview. Dort habe ihr der Rapper Getränke angeboten, die er selbst eingeschenkt habe.

Der TV-Star vermutet, dass diese mit K.-o.-Tropfen oder ähnlichen Substanzen versetzt worden waren. «Da war zu 100 Prozent was drinnen. Ich wäre mit diesem Mann nie ins Bett gestiegen», erinnert sich Steiniger. Später sei es dann im Schlafzimmer im hinteren Ende des Tour-Busses zum mutmasslichen Übergriff gekommen.
«Ich hinterfrage mich ja selber», gesteht die Wienerin rückblickend. Sie sei damals 19 Jahre alt gewesen und habe sich gedacht «der Typ will halt vorher noch was trinken». Steininger weiter: «Ich weiss nicht, wie ich so dumm sein konnte.»
TV-Star leidet unter psychischen Problemen
Nur wenigen Menschen habe sie ihre Geschichte erzählt, die Moderatorin habe sich «zutiefst geschämt für das, was passiert ist». Und der mutmassliche Missbrauch hat weitreichende Folgen: Steiniger leidet nach eigenen Angaben an einer posttraumatischen Belastungsstörung und sei arbeitsunfähig geworden.

Im Zuge von Diddys laufendem Gerichtsprozess hat die Wienerin Kontakt zu Anwälten in den USA aufgenommen. Auch in Österreich, wo der Übergriff offenbar stattfand, erstattete sie Anzeige, wie «Puls 24» bestätigt. Jene Ermittlungen wurden jedoch «eingestellt unter Vorbehalt der späteren Verfolgung», heisst es.
Anzeige gegen Diddy: Mutmasslicher Übergriff verjährt
Ob die juristischen Bemühungen gegen Rapper Diddy zielbringend sind, wird bezweifelt. Der Grund: In den USA sei es nur in Ausnahmefällen möglich, strafrechtlich gegen mutmassliche Verbrechen vorzugehen, die im Ausland begangen wurden.

In Österreich gilt die mutmassliche Tat als verjährt. Diese könnte jedoch wieder relevant werden, kommt es in den USA zu einer Verurteilung wegen ähnlicher Taten. Ausschlagend wäre dann das Ausmass der Strafe, die in den USA verordnet wird.
Kathi Steininger betont im Interview, «so viel wie möglich» bei den Ermittlungen helfen zu wollen. Sie sehe sich nicht als Opfer, so die Moderatorin: «Ich bin eine, die gegen ihn vorgeht. Natürlich wünscht man sich irgendeine Strafe, irgendeine Bestrafung für das, was er mir angetan hat.»