Vor zehn Jahren ist Sängerin Whitney Houston gestorben. Nun gibt ein Spielfilm neue Einblicke in ihr Leben.
Whitney Houston
Whitney Houston ist am 11. Februar 2012 gestorben. - Phil Stafford/Shutterstock.com
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Leben von Whitney Houston wird zehn Jahre nach ihrem Tod verfilmt.
  • Der Film «I Wanna Dance with Somebody» zeigt den Aufstieg und Fall der Sängerin.

Ganze Stadien erstarrten in Stille, wenn Whitney Houston sang. Beim Super Bowl 1991 rührte sie eine ganze Nation.

Whitney Houston war Gänsehaut. Für manche war sie gar eine Göttin. Zumindest beherrschte «die grösste Stimme ihrer Generation», wie sie oft betitelt wird, eine göttlich klingende Koloratur. Jetzt kommt ein Film über das Leben Houstons ins Kino, der den Aufstieg und das tragische Ende ebendessen illustriert.

Benannt ist der Streifen nach einem ihrer grössten Hits: «I Wanna Dance with Somebody».

Wenn Whitney Houston mit Pop- oder Rhythm-'n'-Blues-Songs loslegte, kochten ganze Hallen. Wenn sie von der Leinwand blickte wie im Schmachtfilm «Bodyguard», dann gerieten Millionen ins Träumen.

Naomi Ackie als Whitney Houston spielt fabelhaft

Wer sich auf die mehr als zwei Stunden einlässt, vergisst sofort, hier nicht die tatsächliche Whitney zu sehen. Die Britin Naomi Ackie spielt oscar-reif. Bei den (durchaus gewagt-langen) Musikszenen ist die echte Houston-Stimme zu hören. Stanley Tucci verkörpert grandios den Musikproduzenten Clive Davis, der auch – inzwischen 90-jährig – den Film mitproduzierte.

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Naomi Ackie als Whitney Houston in einer Szene des Films «I Wanna Dance with Somebody». - Emily Aragones/Sony Pictures/dpa

«Da wir sowohl mit Clive als auch mit Gary und Pat Houston zusammengearbeitet haben, konnten wir ihre Geschichte authentisch erzählen.» Das sagt Filmproduzent Matt Jackson. Man wisse dadurch Details, die man sonst nicht kennen würde, wenn man den Film ohne diese Mitarbeit gemacht hätte.

Herausgekommen ist dabei trotzdem kein liebedienerisches Werk, sondern ein berührendes Biopic, das sich traut, Schwerpunkte zu setzen. Auch Tabus werden thematisiert, wie etwa die Freundschaft mit ihrer langjährigen Assistentin Robyn Crawford, die als Liebesbeziehung begann. Ihre bisexuelle Seite schob die von christlichem Schamgefühl geprägte Whitney später selbst beiseite.

Whitney wird nicht zum Opfer verklärt

Regisseur Kasi Lemmons gelingt es mit Hilfe des «Bohemian Rhapsody»-Drehbuchautoren Anthony McCarten, Houstons Aufstieg und Fall zu zeigen. Auch die schwierigen Bedingungen für die Tochter werden nicht verschwiegen. Bobbi Kristina starb nur drei Jahre nach ihrer Mutter mit gerade mal 22 Jahren.

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Bobbi Kristina Brown und Nick Gordon im Jahr 2012 - AFP/Archiv

Bei alledem wird Whitney, anders als zum Beispiel beim Film «Blond» über Marilyn Monroe, nicht zum Opfer verklärt. Sie wird – ganz Tragödie – als schuldlos Schuldige interpretiert, als Frau in widersprüchlichen Rollen, verstrickt in unlösbare Konflikte. Angelehnt an einen Hit von ihr könnte man formulieren: She is «every woman».

«I Wanna Dance with Somebody» gehört auf jeden Fall zu den besseren Kinobiografien. Kurz gesagt: Houston, wir haben kein Problem (mit diesem Film). Absolut keins.

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