Ein Schauspieler und ein Rechtsmediziner ergründen den Tod der Sängerin Whitney Houston, welche 2012 in ihrer Badewanne ertrunken sein soll.
Whitney Houston
Michael Tsokos untersucht in einer Doku die Todesursache von Whitney Houston. - RTL
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Whitney Houston wurde als Todesursache Ertrinken festgestellt.
  • Im Rahmen einer Doku zweifelt Rechtsmediziner Michael Tsokos diesen Befund an.
  • Mit Schauspieler Jan Joses Liefers will er der Sache auf den Grund gehen.

Rechtsmediziner Michael Tsokos geht gemeinsam mit Jan Joses Liefers in einer neuen Doku dem Todesrätsel eines Weltstars nach. Im Interview erklärt er: «Ich bin mir sicher, dass Whitney Houston nicht durch einen Unfall in der Badewanne verstarb.»

In der Dokumentation «Todesrätsel mit Liefers und Tsokos – Der Fall Whitney Houston» gehen Rechtsmediziner Prof. Dr. Michael Tsokos und Schauspieler Jan Josef Liefers dem Tod von Whitney Houston (1963-2012) nach.

Whitney Houston
Jan Josef Liefers, rechts, steht im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds Berlin neben der Wachsfigur seiner Tatort-Rolle Prof. Karl-Friedrich Börne. - Keystone

Die Sängerin war am 11. Februar 2012 leblos in der Badewanne ihrer Hotelsuite gefunden worden.

Gegenüber «spot on news» erklärt Michael Tsokos, Leiter der Berliner Rechtsmedizin, warum er noch keinen vergleichbaren Fall erlebt hat. Zudem verrät er, warum er mit Jan Joses Liefers ein gutes Team bildet.

Wie kam die Idee auf, sich dem Fall Whitney Houston zu widmen?

Michael Tsokos: Jeder aus meiner Generation kennt Whitney Houston, die Lieder haben einen während der eigenen Jugend begleitet. Schon vor zehn Jahren, als die begnadete Sängerin starb, kamen in mir mehr Fragen als Antworten zu ihrem Tod auf.

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Whitney Houston bei einem Konzert in 2010. - Keystone

Was ist für Sie das Besondere an dem Fall?

Tsokos: Ich hatte noch nie einen vergleichbaren Fall, bei dem der Tote in der Badewanne in Bauchlage aufgefunden wurde.

Sie widmen sich in der Doku den Recherchen, die das bisherige Obduktionsergebnis stark anzweifeln. Welche Ergebnisse sind Ihnen besonders ins Auge gestochen?

Tsokos: Die in dem Obduktionsbefund aufgeführte Herzerkrankung konnte unter dem Mikroskop nicht bestätigt werden. Auch fand sich keine relevante Drogenintoxikation, die das letztlich todesursächliche Ertrinken hinlänglich erklären kann.

Gibt es grosse Unterschiede zwischen der amerikanischen und deutschen Rechtsmedizin?

Tsokos: Definitiv. Ohne den amerikanischen Kollegen zu nahe treten zu wollen: Die Rechtsmedizin hat ihre Wiege in Deutschland und die Qualität der deutschen Facharztausbildung ist weltweit einzigartig. Kein anderes Land kann auf solche Koryphäen im Fach Rechtsmedizin zurückblicken wie Deutschland.

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Eine Mauer mit Namen von Fans zu Ehren von Whitney Houston. - Keystone

Wie war die erneute Zusammenarbeit mit Jan Josef Liefers, warum sind Sie ein gutes Team?

Tsokos: Jan und ich kennen uns mittlerweile seit über zehn Jahren. Und wir kennen uns nicht nur, wir sind uns freundschaftlich eng verbunden. Das macht es leichter, offen und auch kritischer miteinander und der Meinung des anderen umzugehen. So etwas tut natürlich einem Doku-Format immer gut.

Wir haben beide, vielleicht weil wir auch in demselben Alter sind, einen ähnlichen Blick auf die Welt. Zudem ist er ein sehr kritischer und neugieriger Geist, das matched gut mit einem Rechtsmediziner.

Hat Sie der Fall nach der Doku weiter beschäftigt?

Tsokos: Ja, und dieser Fall beschäftigt mich immer noch. Denn ich bin mir sicher, dass Whitney Houston nicht durch einen Unfall in der Badewanne verstarb.

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