Weimer verfügt Gender-Verbot in Kanzleramtskommunikation
Der deutsche Kulturstaatsminister untersagt gendergerechte Sprache in offiziellen Schreiben seiner Behörde. Das Gendern vertiefe eine Spaltung der Gesellschaft.

Der deutsche Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat die Verwendung gendergerechter Sprache in offiziellen Schreiben seiner Behörde untersagt.
«Beim Beauftragten für Kultur und Medien im Kanzleramt gelten die Regeln der deutschen Sprache. Im Kanzleramt wird in Briefen, Emails und Vermerken nicht gegendert», sagte der 60-jährige parteilose Politiker der «Bild am Sonntag».
Wie das Ministerium der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, wurde ein entsprechender Hinweis an die Mitarbeitenden am Freitag im Intranet der Behörde veröffentlicht.
Gendern als Spaltungsfaktor?
«Statt Formulierungen mit Sternchen oder Binnen-I zu verwenden, begrüssen wir die Adressaten mit der Anrede «sehr geehrte Damen und Herren», sagte Weimer. Damit halte man sich auch an die Vorgaben des Rats für deutsche Rechtschreibung.
Privat stehe es weiterhin jedem frei, «sich so auszudrücken, wie er oder sie es möchte». Aber: Erzwungenes Gendern spiegele nicht wider, wie die Mehrheit in Deutschland spreche.
Vielmehr vertiefe das Gendern eine Spaltung der Gesellschaft. Sprache solle verbinden, nicht trennen. «Deshalb lehne ich jede bevormundende Spracherziehung ab», sagte Weimer der Zeitung.