Regierung

Vehemente Kritik der Kultur-Szene in Österreich an Regierung

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Österreich,

Wegen mangelnder Perspektiven in der Corona-Krise sehen Künstler in Österreich ihre Kulturnation in Gefahr. «Diese Bundesregierung ist eine Zumutung», so der Chef des grössten Privattheaters des Landes.

Matthias Asboth, Leiter der Dramaturgie, Herbert Föttinger, Direktor, Günter Rhomberg, Aufsichtsrat und Schauspieler Michael Dangl sitzen auf der Bühne im Rahmen einer Pressekonferenz im Theater in der Josefstadt. Foto: Hans Punz/APA/dpa
Matthias Asboth, Leiter der Dramaturgie, Herbert Föttinger, Direktor, Günter Rhomberg, Aufsichtsrat und Schauspieler Michael Dangl sitzen auf der Bühne im Rahmen einer Pressekonferenz im Theater in der Josefstadt. Foto: Hans Punz/APA/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Führende Vertreter der österreichischen Kultur-Szene haben die Bundesregierung aus ÖVP und Grünen wegen ausbleibender klarer Perspektiven in der Corona-Krise massiv angegriffen.

«Diese Bundesregierung ist eine Zumutung», sagte der Direktor des Theaters in der Josefstadt, Herbert Föttinger, am Donnerstag. Viele Künstler seien besorgt, verzweifelt und wütend. Die Szene erwarte endlich klare Ansagen, ob in akzeptabler Form Theater gespielt werden könne. In einem Beitrag für die Pressekonferenz sagte der Schriftsteller Peter Turrini: «Wenn es unbedingt sein muss, dann lasst die Theater zugesperrt, und öffnet sie stante pede, wenn es nicht mehr unbedingt sein muss.» Die Regierung solle aber aufhören, von Abstandsregeln und Mundschutz bei Proben und Aufführung zu reden.

Der deutsch-österreichische Schriftsteller Daniel Kehlmann schloss sich dem Protest gegen die Regierung ebenfalls an. Zwar berufe sich die Politik gern auf die Leistungen der Kulturnation, «aber wenn all das von einer weltweiten Katastrophe überrollt wird, ist in der Politik, die sich sehr für Möbelhäuser und Baumärkte interessiert, niemand erreichbar.»

Es fehle in der Koalition offenkundig an einem tieferen Verständnis für die Rolle der Theater, sagte Föttinger, der an der Spitze des grössten Privattheaters Österreichs mit mehr als 400 Mitarbeitern steht. Er verlangte von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ein persönliches Bekenntnis zur Kulturnation und einen Rettungsschirm, der den Künstlern in der Krise eine wirtschaftliche Perspektive biete.

Die Regierung will nach eigenen Angaben in Kürze ein Konzept zum Risiko-Management angesichts der Corona-Gefahr zumindest für kleine und mittlere Veranstaltungen im Kulturbereich vorlegen.

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