Vaclav-Havel-Preis für ukrainischen Journalisten Butkewytsch
Der ukrainische Journalist und Menschenrechtsaktivist Maxym Butkewytsch erhält den Vaclav-Havel-Preis des Europarats.

Der ukrainische Journalist und Menschenrechtsaktivist Maxym Butkewytsch ist mit dem renommierten Vaclav-Havel-Preis des Europarats ausgezeichnet worden.
«Ich wage zu sagen, dass ich nicht nur in meiner persönlichen Eigenschaft an dieser Zeremonie teilnehme und diese ehrenvolle Auszeichnung entgegennehme, sondern auch im Namen der ukrainischen Kriegsgefangenen und Zivilisten, die von Russland illegal inhaftiert werden», sagte Butkewytsch bei der Verleihung des Menschenrechtspreises in Strassburg.
Butkewytsch ist Mitbegründer des Menschenrechtszentrums Zmina und des Radiosenders Hromadske Radio. Zu Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine meldete er sich trotz seiner pazifistischen Überzeugungen zum Dienst in der ukrainischen Armee. Er kam in russische Kriegsgefangenschaft und blieb mehr als zwei Jahre in Haft, bevor er vor rund einem Jahr im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen wurde.
Vaclav-Havel-Preis ehrt Einsatz für Menschenrechte
Mit dem Vaclav-Havel-Preis zeichnet die Parlamentarische Versammlung des Europarats seit 2013 Engagement für die Menschenrechte aus. Neben Butkewytsch gehörten zu den diesjährigen Nominierten in der engeren Wahl die georgische Journalistin Msia Amaghlobeli, die die unabhängigen Medien Batumelebi und Netgazeti mitgründete, sowie Ulvi Hasanli aus Aserbaidschan, seit 2016 Direktor des unabhängigen Medienunternehmens Abzas Media. Weder Amaghlobeli noch Hasanli konnten persönlich vor Ort sein, da sie sich in Haft befinden.
Es sei kein Zufall, dass es sich bei den drei Nominierten um Medienschaffende handele, sagte der Präsident der Parlamentarischen Versammlung, Theodoros Rousopoulos. Die vergangenen Jahre und Monate seien für Journalistinnen und Journalisten besonders gefährlich gewesen. «Ohne das Recht auf freie Meinungsäusserung und freie, unabhängige und pluralistische Medien gibt es keine echte Demokratie», so Rousopoulos.
Der Preis ist mit 60'000 Euro dotiert und nach dem verstorbenen Bürgerrechtler und früheren Präsidenten der Tschechischen Republik benannt. Der Europarat mit Sitz in Strassburg wacht über die Menschenrechte in seinen 46 Mitgliedsländern und ist kein Organ der Europäischen Union. Russland wurde 2022 wegen des Ukraine-Kriegs nach 26 Jahren Mitgliedschaft aus der Organisation ausgeschlossen.