Grossangelegte Übung im Lötschbergtunnel verläuft erfolgreich

Die BLS hat bei einer grossen Übung mit rund 1000 Teilnehmenden im Lötschberg-Basistunnel den Notfall geübt.

lötschberg tunnel
Der Lötschberg Tunnel verläuft zwischen den Kantonen Wallis und Bern. (Archivbild) - Keystone

Dabei wurden vor allem die Evakuierungszeiten unter möglichst realen Bedingungen geübt. Das gelang: 450 Passagiere schafften die Retter ins Freie.

Im Übungsszenario geriet ein Intercity-Doppelstockzug wegen einer Verpuffung in der Bordküche in Brand. Zudem kam der Zug wegen eines technischen Defekts im Tunnel zu stehen, wie die BLS am Samstag mitteilte.

Der Brand breitete sich auf den gesamten Bistro-Wagen aus und die flüchtenden Passagiere beschädigten die Verbindungstüren zu beiden Nachbarwagen, so dass der Rauch auch dorthin gelangte.

Nachdem Passagiere mit der Notöffnung Türen geöffnet hatten, verliessen sie den Tunnel in Richtung Norden und Süden. Auch im Tunnel bereitete sich Rauch aus. Bei der Flucht zogen sich die Menschen diverse Verletzungen zu.

Zudem konnten einige Fahrgäste den Zug nicht selber verlassen. Wegen der geöffneten Türen liess sich der Zug nicht weiter bewegen. Deshalb erfolgten die Evakuierung und der Rettungseinsatz im Tunnel.

BLS: «Grundsätzliche Probleme gab es keine»

Die Rettungskräfte und die BLS zeigten sich am Abend mit der Übung zufrieden. «Grundsätzliche Probleme gab es keine», liess sich die Übungsleitung in einem Communiqué zitieren. Die Zusammenarbeit der gesamten Rettungskette habe funktioniert, die Evakuierungszeiten seien eingehalten worden.

An der Übung nahmen die BLS, SBB, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Care-Teams und der Zivilschutz sowie Evakuationsbusse und Samariter teil. Rund 1000 Personen waren beteiligt, 450 als Einsatzkräfte und 450 als Passagiere. Davon mimten 85 verletzte Reisende.

Die Übung ist laut BLS Teil der Vorgaben der Kantone Bern und Wallis und Voraussetzung für die Betriebsbewilligung durch das Bundesamt für Verkehr. Die letzte grosse Rettungsübung fand 2013 mit rund 1600 Personen statt. Grossangelegte Übungen gibt es etwa alle zehn Jahre.

Der 34,6 Kilometer lange Tunnel wird täglich von 110 Zügen durchquert, davon sind rund 50 Personenzüge mit 13'000 bis 16'000 Fahrgästen. Die Höchstgeschwindigkeit im 2007 in Betrieb genommenen Tunnel beträgt 250 Kilometer pro Stunde.

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