Ein US-Gericht hat die Namen von rund 170 Personen in Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein veröffentlicht.
Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein (†66) wurde im August 2019 tot in seiner Zelle aufgefunden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein US-Gericht veröffentlicht 170 Namen in Zusammenhang mit dem Fall Epstein.
  • Bisher wurden die Personen in der Liste nur anonym behandelt.
  • Unter anderem werden die Namen von Ex-Präsident Bill Clinton und Prinz Andrew genannt.
Ad

Im Missbrauchsskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein hat ein Gericht die Namen von mutmasslich rund 170 zuvor meist anonym behandelten Personen veröffentlicht. Sie wurden in einem Zivilstreit zwischen der geschädigten US-Amerikanerin Virginia Giuffre und Epsteins langjähriger Partnerin Ghislaine Maxwell genannt.

Es sind hochkarätige Prominente aus Politik und Showgeschäft. Etwa Bill Clinton (Dutzende Male), Prinz Andrew, Donald Trump, Astrophysiker Stephen Hawking und Michael Jackson.

Clinton wollte die Mädchen «jung»

Epstein-Anklägerin Johanna Sjoberg erwähnte den Dokumenten zufolge Epsteins Kommentar zu Clinton: «[Epstein] sagte einmal, dass Clinton sie jung mag, und bezog sich dabei auf Mädchen.» Dies schreibt die «New York Post».

Auch überraschende Namen tauchen in den Unterlagen auf. Die Schauspieler Leonardo DiCaprio und Bruce Willis, seine Kolleginnen Cate Blanchett und Cameron Diaz ebenso wie Topmodel Naomi Campbell. Was die Namen genau bedeuten, ist unklar. Manche von ihnen werden nur von Zeugen genannt, die bestritten, sie getroffen zu haben.

Anderen Prominenten wird vorgeworfen, entweder für Epstein gearbeitet zu haben. Oder seine Villen besucht zu haben, in denen die berühmten Sex-Partys stattfanden. Auch, mit Epsteins Privatjet könnten sie geflogen sein.

Hollywood-Stars zitterten vor Liste

Die Gerichtsunterlagen sind über 900 Seiten Gerichtsunterlagen lang.

Eine Nennung bedeutet nicht, dass die Person aktiver Teil des Missbrauchsnetzwerks um Epstein war, sondern zunächst nur, dass der Name in dem Zivilprozess fiel. Manche Personen der Liste sind beispielsweise auch Verwandte von Missbrauchsopfern Epsteins. Clinton, bisher im Prozess als «John Doe 36» (etwa «Max Mustermann 36») bezeichnet, hatte Medien zufolge gegen die Nennung seines Namens keinen Einspruch erhoben.

Zahlreiche Theorien um Epstein-Tod

Epstein war im Juli 2019 festgenommen worden. Der bis in die höchsten Kreise vernetzte Geschäftsmann soll zahlreiche auch minderjährige Mädchen sexuell missbraucht haben. Rund einen Monat nach der Festnahme wurde Epstein im Alter von 66 Jahren tot in seiner Zelle gefunden. Seine Beziehungen zu Prominenten und sein Tod führten zu zahlreichen Gerüchten und Verschwörungstheorien.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Leonardo DiCaprioStephen HawkingMichael JacksonBill ClintonDonald TrumpPrinz AndrewSchauspielerHollywoodGerichtTodRoyals