Ihr Debütalbum zählt zu den Klassikern des US-Hardrock. In den vergangenen Jahrzehnten suchten Skid Row aber vergeblich nach dem nächsten Kracher Mit einem Schweden am Mikro hat die Band jetzt zu sich selbst gefunden.
Die Hardrock-Band Skid Row hat ihr neues Album «The Gang's All Here» vorgelegt.
Die Hardrock-Band Skid Row hat ihr neues Album «The Gang's All Here» vorgelegt. - Chuck Arland/earMusic/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kaum eine Hardrock-Band lebt so sehr vom Erfolg eines einzigen Albums wie Skid Row.

Das selbstbetitelte Debüt von 1989 gilt mit Hits wie «18 And Life», «Youth Gone Wild» und «I Remember You» als einer der grossen Genre-Klassiker.

Das zweite Album «Slave to The Grind» von 1991 konnte gerade noch mithalten. Seitdem haben Skid Row nichts Vergleichbares veröffentlicht. Mit neuem Sänger und neuem Produzenten soll es auf «The Gang's All Here» endlich klappen.

Erik Grönwall heisst der mittlerweile fünfte offiziell dokumentierte Skid-Row-Frontmann. Der Schwede war zwei Jahre alt, als die Band aus New Jersey ihr Debüt veröffentlichte. Hardrock-Fans ist Grönwall von der schwedischen Gruppe H.E.A.T bekannt, deren Sänger er von 2010 bis 2020 war. Grönwalls Einstieg bei Skid Row hat eine schöne Vorgeschichte: Als Gewinner der schwedischen Castingshow «Idol» hatte er die Jury 2009 mit «18 And Life» für sich begeistert.

Energiegeladene Tracks

Auch auf «The Gang's All Here» zeigt der 34-Jährige mit der breiten stimmlichen Palette, dass er - anders als manche seiner Vorgänger - die grossen Schuhe des ursprünglichen Skid-Row-Sängers Sebastian Bach problemlos füllen kann. Tatsächlich hat das Quintett um die beiden Hauptsongwriter Rachel Bolan (Bass) und Dave «Snake» Sabo (Gitarre), zu dem als drittes Gründungsmitglied Scotti Hill (Gitarre) zählt, seit Jahrzehnten nicht mehr so sehr nach sich selbst geklungen.

Wenn Bandmitglieder erzählen, der Produzent habe das beste aus ihnen herausgekitzelt, ist das meistens Promo-Gerede. Bei «The Gang's All Here» glaubt man es. Denn unter der Ägide des erfahrenen Nick Raskulinecz (Foo Fighters, Rush, Korn) haben Skid Row wirklich einige richtig gute, energiegeladene Hardrock-Tracks hervorgebracht. Der Titelsong und «Not Dead Yet» sind zwei von mehreren Ohrwürmern.

Beim rifflastigen «Time Bomb» sieht man schon die Fäuste des Publikums auf den kommenden Konzerten nach oben schnellen. Mit «October's Song» ist auch eine nette Ballade dabei. Grönwall beherrscht die harten Töne und den gefühlvollen Gesang gleichermassen. Skid Row haben sich mit Grönwall und Raskulinecz selbst gefunden. Ein neues «18 And Life» oder «I Remember You» war natürlich nicht zu erwarten. Aber damit, dass die US-Hardrocker jetzt ihr bestes Album seit 1991 vorlegen, hätte wohl auch niemand gerechnet.

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