«Team Switzerland»: Jetzt sollen Topmanager den Zoll-Deal retten

Sina Barnert
Sina Barnert

Bern,

Nachdem die USA 39 Prozent Zölle auf Schweizer Produkte erhoben haben, sollen nur Wirtschaftsschwergewichte die Kohlen für die Schweiz aus dem Feuer holen.

Team Switzerland Zölle
Reisten bereits am Mittwoch mit den Bundesräten nach Washington, um zu verhandeln: Schweizer Wirtschaftsvertreter. - X / @keller_sutter

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht auf Donnerstag ging der US-Zollhammer auf die Schweiz nieder.
  • Nun sollen auch Vertreter der Wirtschaft für die Schweiz mit den USA verhandeln.
  • Das sei zwar unüblich, könne aber Erfolg bringen, so Ökonomen.

Noch immer sitzt der Schock über die US-Zölle von 39 Protzent in der Schweizer Wirtschaft tief.

Und noch immer wird versucht, die Zölle doch noch zu senken und weiterzuverhandeln. Dazu rief gegenüber Nau.ch auch Ökonom Mathias Binswanger auf, denn: «Schon morgen kann alles wieder anders sein.»

Dass der Wille zum Weiterverhandeln da ist, betonte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter bereits Ende Juli. Doch es ist wohl nicht die Politik, die das Ruder noch herumreissen soll.

«Wir sind sehr dankbar für diesen Schulterschluss»

Stattdessen sollen Schweizer Wirtschaftsschwergewichte die Zölle senken oder abwenden, berichtet SRF. Diese waren bereits am vergangenen Mittwoch dabei, als die Bundesräte Keller-Sutter und Parmelin in letzter Minute versuchten, die Zölle abzuwenden.

Findest du es gut, dass Wirtschaftsvertretende nun für die Schweiz verhandeln?

Gelungen ist das nicht. Dennoch soll das «Team Switzerland» weiter seinen Charme spielen lassen. Keller-Sutter sagte dazu an einer Pressekonferenz: «Das Engagement dieser Wirtschaftsvertreter ist hilfreich und bemerkenswert.»

Die Wirtschaftsbosse hätten andere Zugänge als der Bundesrat, so Keller-Sutter. «Wir sind sehr dankbar für diesen Schulterschluss.»

Doch wer gehört überhaupt zu den Wirtschaftsschwergewichten, die für die Schweiz mitverhandeln?

«Team Switzerland» ist breit aufgestellt

Einer der Verhandler ist Roche-Verwaltungsratspräsident Severin Schwan. Sein Pharma-Konzern hatte bereits im April angekündigt, 50 Milliarden Franken in den USA zu investieren.

Ebenfalls zum «Team Switzerland» gehören die beiden Gründer des Vermögensverwalters «Partners Group». Und Daniel Jäggi, Mitgründer und Präsident des Rohstoffhändlers Mercuria, ebenso wie Jens Fehlinger, CEO der Airline Swiss.

Das sei zwar unüblich, könne auf US-Donald Trump aber eine gute Wirkung haben, meint Ökonom Reto Föllmi gegenüber SRF.

Und Verhandlungsexperte Matthias Schranner findet: «Üblich ist es nicht – aber es war eine der wenigen Möglichkeiten, das Spiel neu aufzusetzen.»

Kommentare

User #2850 (nicht angemeldet)

Jetzt wirds' noch schlimmer...

User #6420 (nicht angemeldet)

Und diese Assistenten machen es Gratis?

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