Der Broadway gehört zu den berühmtesten Attraktionen New Yorks: Hier eine Show zu sehen, gehört zu den Highlights der Metropole. Jetzt bekommt der Broadway erstmals auch sein eigenes Museum.
Eine Besucherin in einem Raum zum Musical «Oklahoma!» im «Museum of Broadway».
Eine Besucherin in einem Raum zum Musical «Oklahoma!» im «Museum of Broadway». - Christina Horsten/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alles begann wohl im 18.

Jahrhundert und ein ganzes Stück weiter südlich als heutzutage: Eine Komödie namens «The Recruiting Officer» (auf Deutsch etwa: Der Rekrutierungsbeamte) soll 1732 das erste professionell aufgeführte Theaterstück in New York gewesen sein, damals in einem kleinen Theater nahe der Südspitze von Manhattan. Über die Jahrhunderte wurden die Theater grösser und mehr und zogen aus Platzgründen weiter in den Norden der Insel, wo sie sich entlang des Broadway in der Nähe des Times Square sammelten.

Mit Erfolgsstücken wie «Show Boat», «The Ziegfeld Follies», «Hair», «Das Phantom der Oper», «Der König der Löwen», «Rent» und «Hamilton» wurde der New Yorker Broadway dann im 20. und 21. Jahrhundert endgültig zum kulturellen Phänomen – und Sehnsuchtsort von Millionen Schauspielern, Sängern, Theatermachern und Fans. Am Dienstag (15. November) bekommt der Broadway erstmals ein eigenes permanentes Museum – und das «Museum of Broadway» liegt natürlich auch direkt in der Nähe des Times Square.

«Wir haben dieses Museum erschaffen, um den Broadway zu ehren: Seine legendäre Geschichte, seine brillanten Künstler, seine nimmermüden Erhalter und seine unbezahlbaren Unterstützer», heisst es von den beiden Co-Gründerinnen und Broadway-Produzentinnen Julie Boardman und Diane Nicoletti. «Und wir haben es für die Fans und die Gemeinschaft gebaut, damit sie einen Ort zum Versammeln und zum Feiern haben. Wir hoffen, dass das Museum ein Ort wird, der durch eine einzigartig-immersive Theater-Erfahrung Bildung und Inspiration bringt. So habt ihr den Broadway noch nie gesehen!»

Neuer Schwung für den Broadway

Beobachter hoffen, dass das Museum dem Broadway neuen Schwung verleihen wird, denn die Corona-Pandemie hat die Branche sehr mitgenommen. 18 Monate lang blieben die Theater geschlossen, viele Menschen verloren ihre Jobs und zahlreiche Shows öffneten nicht wieder oder schlossen wenige Monate nach der Wiedereröffnung.

Es ist eine Phase der Konsolidierung für den Broadway: Schauten sich 2018/2019 noch fast 15 Millionen Menschen eines der Theaterstücke und Musicals an, waren es nach der Wiedereröffnung 2021/2022 nur knapp sieben illionen. Aber manche Erfolgsshows wie «Hamilton» halten sich weiter gut und zahlreiche neue Shows sind jüngst dazu gekommen – beispielsweise eine Wiederbelebung des Komödienklassikers «Manche mögen's heiss» – so dass rund um den Times Square auch viel Optimismus für die Zukunft zu spüren ist.

Das Broadway-Museum hat nicht viel Platz, aber auf dem bringt es so einiges unter: Einen historischen Abriss über die Geschichte des Theaters in New York, eine Ausstellung zu der Arbeit, die hinter den Kulissen in die Theaterstücke und Musicals fliesst, und Räume zu verschiedenen einzelnen Shows wie «Rent», «Hair» oder «Phantom der Oper», der am längsten laufenden Show am Broadway, die im Februar nach rund 35 Jahren die letzte Vorstellung geben soll. Dazu gibt es Kunst, Musik und Kostüme – unter anderem das Kleid, in dem Hollywood-Star Meryl Streep 1975 ihre Broadway-Premiere in dem Stück «Trelawny of the «Wells»» gab.

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