Er war einer der bekanntesten DDR-Schauspieler und dank «Mephisto» auch vor der Wende im Westen präsent: Rolf Hoppe schrieb deutsch-deutsche Filmgeschichte.
Der Schauspieler Rolf Hoppe hält den Kunstpreis der sächsischen Landeshauptstadt Dresden hoch.
Der Schauspieler Rolf Hoppe hält den Kunstpreis der sächsischen Landeshauptstadt Dresden hoch. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Politiker trauern um den Schauspieler Rolf Hoppe.
  • Dieser war am Mittwoch im Alter von 87 Jahren in Dresden (D) verstorben.

Die Theater- und Filmwelt trauert um den Schauspieler Rolf Hoppe. Mit ihm verliere die deutschsprachige Schauspielkunst «einen markanten Charakterdarsteller und eines seiner grossen Talente», sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) heute Freitag in Berlin (D). Hoppe starb nach Angaben seiner Familie am Mittwoch im Alter von 87 Jahren in seinem Haus am Dresdner Stadtrand.

Er habe seinem grossen Talent und seiner Spielfreude freien Lauf gelassen und seinen Rollenfiguren das Spezifische ihrer Charaktere eingehaucht, sagte Grütters. «Das war grosse Kunst und kluge Unterhaltung.»

Rolf Hoppe
Rolf Hoppe trat in verschiedenen Märchenfilmen auf. - dpa

Auch für Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat «ein Grosser diese Welt verlassen». «Wir sind traurig», sagte er in Dresden. Für viele Sachsen sei «ein Freund der Familie» gestorben. Hoppe habe Kultur gelebt und sie belebt, auf der Bühne und vor der Kamera.

Sachsens Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) würdigte den Künstler als einen der «ganz grossen Schauspieler der letzten 60 Jahre». Mit ihm sei «ein bodenständiger Weltstar aus Dresden» gegangen. Sie lobte die Wandelbarkeit des Mimen, der «in jeder Rolle wieder» neu und «enorm vielschichtig» gewesen sei, und dessen «enorme Präsenz» auf Bühne, Leinwand, Akteur und Zuschauer, aber auch Mensch.

400 Film- und Bühnenrollen

Als General im Oscar-gekrönten Film «Mephisto» war Hoppe 1981 bekannt geworden. Seit 1963 füllte er über 400 Film- und Bühnenrollen aus, war in allen klassischen Theaterparts ebenso präsent wie in den Indianerfilmen der DEFA als «Bösewicht vom Dienst» und Märchen wie «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel». Die Produktion ist längst Kult und alljährlich Teil des TV-Adventsprogramms. «Danke für wunderbare Weihnachten seit Menschengedenken», twitterte ein Fan.

Gefragt blieb der Charakterdarsteller auch im neuen Deutschland. Er stand für wichtige Produktionen wie «Schtonk!», «Mario und der Zauberer» oder «Comedian Harmonists» vor der Kamera. Zudem wirkte er in Komödien wie «Alles auf Zucker» sowie «Tatort»-Krimis. Am Herzen aber lag ihm vor allem seine eigene, 1995 in einem Bauernhof am Rande Dresdens gegründete Bühne – deren Prinzipal er bis zuletzt war.

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