Der Blick der Filmwelt wandert von Venedig langsam nach Nordamerika: Am Donnerstag wird das 43. Toronto International Film Festival eröffnet.
Schauspielerin Nicole Kidman kommt beim 41. Toronto International Film Festival (TIFF) zur Vorstellung des Films «Lion»'.
Schauspielerin Nicole Kidman kommt beim 41. Toronto International Film Festival (TIFF) zur Vorstellung des Films «Lion»'. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das 43. Toronto International Film Festival findet vom 6. bis zum 17. September statt.
  • Im Fokus stehen Filme von und über Frauen.

Während in Venedig noch applaudiert und gefeiert wird, rollt Toronto bereits für einen nahtlosen Übergang im Filmfestival-Reigen den roten Teppich aus: In der kanadischen Metropole wird am Donnerstagabend das 43. Toronto International Film Festival (TIFF) mit der Weltpremiere des historischen Dramas «Outlaw King» von Regisseur David Mackenzie eröffnet. Bis zum 16. September werden beim TIFF 342 Filme gezeigt, darunter 138 Weltpremieren.

Schweiz ist vertreten

Der Schweizer Film ist mit Corina Schwingruber Ilić und ihrem Kurzfilm «All Inclusive» vertreten. Weltpremiere am TIFF feiert «Der Unschuldige», der zweite Langfilm von Simon Jaquemet. Darüber hinaus werden die Kurzfilme «Los Que Desean» von Elena López Riera und Jean-Luc Godards «Le Livre D'Image» zu sehen sein.

Der deutsche Film reist mit 29 Produktionen und Koproduktionen nach Kanada, darunter der deutsche Oscar-Kandidat «Werk ohne Autor» von Florian Henckel von Donnersmarck und Christian Petzolds «Transit», die beim TIFF Nordamerikapremiere feiern.

Gespannt auf «Das schönste Paar»

«Gespannt sind wir auf die Weltpremiere von ‹Das schönste Paar› von Sven Taddicken. Es ist ein sensibler Film mit hervorragenden Darstellern zu einem Thema, über das lange nicht gesprochen wurde – und das immer noch schwierig ist: Vergewaltigung», sagte Mariette Rissenbeek, Geschäftsführerin von German Films, der Deutschen Presse-Agentur. Das Drama mit Luise Heyer und Maximilian Brückner in den Hauptrollen wird am 10. September vorgestellt.

Am 7. September feiert zudem «Endzeit» von Carolina Hellsgard Weltpremiere. «Der Genrefilm, ein Endzeit-Thriller, der in der nahen Zukunft spielt, wurde von einem Frauenteam gedreht», so Rissenbeek.

Mehr Filme von Frauen

Die steigende Anzahl von Filmemacherinnen ist auch für TIFF-Chef Piers Handling ein wichtiger Schwerpunkt des diesjährigen Filmfests. «Wir haben immer versucht, viele Filme von Frauen im Programm zu haben. Dieses Jahr ist die Quote mit 36 Prozent höher als 2017 mit 33 Prozent», sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Auch thematisch dreht sich in den Filmen vieles um starke Frauen und ihre dramatischen Geschichten. Darauf sind wir stolz. Und trotzdem: Die Quote muss weiter steigen.»

Diese Aufgabe übergibt der scheidende Festival-Chef nach 36 Jahren an seine Nachfolger Cameron Bailey und Joana Vicente, die sich ab 2019 den TIFF-Vorsitz teilen.

Bailey, seit knapp 20 Jahren beim TIFF, plant für die kommenden Jahre generell eine stärkere Ausrichtung auf Minderheiten. «Themen zu LGBT – Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender – und zu Menschen, die wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft schlecht behandelt werden, liegen uns besonders stark am Herzen», sagte der derzeitige künstlerische Direktor.

342 Filme aus 83 Ländern

Insgesamt werden beim diesjährigen Festival 342 Filme aus 83 Ländern gezeigt, darunter Steve McQueens «Widows» mit Viola Davis und «If Beale Street Could Talk» von «Moonlight»-Regisseur Barry Jenkins. Stars wie Julia Roberts, Nicole Kidman, Salma Hayek und Alec Baldwin haben ihr Kommen angekündigt.

Als letzte Weltpremiere des 43. Toronto International Filmfestival steht am 15. September das Drama «Jeremiah Terminator Leroy» mit Kristen Stewart und Laura Dern auf dem Programm. Der Gewinnerfilm wird dann am 17. September bekanntgegeben. Anders als bei den Filmfestspielen in Venedig oder Cannes kürt in Toronto nicht eine Jury den Sieger, sondern das Publikum.

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