Prinzessin Kate spricht in einem Video über ihre Krebs-Diagnose. Auf Social Media vermuten User ein Fake. Ein Digital-Experte schätzt ein.
Prinzessin Kate
Prinzessin Kate will mit ihrem Video den Spekulationen ein Ende setzen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Video von Prinzessin Kate soll mit KI gefälscht worden sein.
  • Nau.ch hat bei einem Digital-Experten nachgefragt.
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Sie wollte damit die endlosen Spekulationen zum Verstummen bringen. Doch natürlich sind wieder nicht alle überzeugt...

Die Rede ist von Prinzessin Kate (41). Die hat am Freitagabend ihre Krebs-Diagnose öffentlich gemacht. In einem rund zweieinhalb minütigen Video wandte sich Kate an die Öffentlichkeit. Das traurige Video wurde von Mitarbeitern der BBC gefilmt.

Prinzessin Kate äussert sich zu ihrer Krebsdiagnose. - Kensington Palace

Die künftige Königin wirkte emotional und ernst. Bei einer Bauch-OP im Januar wurde Krebs entdeckt und offenbar entfernt. Nun muss sie sich einer Chemotherapie unterziehen, damit die Krankheit nicht zurückkommt.

User glauben an einen KI-Fake

Nur: Im Netz wurden Stimmen laut, dass es sich im Video gar nicht um die echte Kate handelt. Die Aufnahmen werden in den sozialen Medien als Fälschung bezeichnet. Der Vorwurf: Prinzessin Kate soll durch künstliche Intelligenz (KI) verändert worden sein.

Der angebliche «Beweis»: Kates gestreifter Pulli würde an gewissen Stellen mit der Parkbank «verschmelzen».

Zudem trug einen ähnlichen Streifen-Pulli schon einmal in Aufnahmen aus dem Jahr 2017. Beim neuen Video soll es sich deshalb um KI handeln. Es wurde aus den alten Aufnahmen zusammengebastelt, heisst es.

«Sehe keine Warnsignale»

Doch ist an diesen Behauptungen etwas dran? Nau.ch hat bei Digital-Experte Mike Schwede nachgefragt. Er sagt: Unsinn!

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Digital-Experte Mike Schwede. - zVg

Schwede: «Wenn man auf Kates Gesicht schaut, ist es sehr variabel. Das heisst, ihre Gesichtsausdrücke wiederholen sich nicht, wie es bei KI typisch wäre. Ihre Haut sieht nicht künstlich glatt aus und auch die Beleuchtung stimmt. Ich sehe keine Warnsignale.»

«Grundsätzlich keinem Video trauen»

Nicht nur Royal-Fans wundern sich über die Echtheit von Videos, die auf Social Media die Runde machen. Erst kürzlich wurden Fake-Videos und Bilder von Superstar Taylor Swift (34) auf X (ehemals Twitter) verbreitet.

Bei den Posts handelte es sich um falsche Nacktaufnahmen der Sängerin. X musste die Suchfunktion daraufhin entsprechend deaktivieren.

Auch Reden von Politikern wie Barack Obama (62) und Wolodymyr Selenskyj (46) wurden schon gefälscht.

ukraine krieg
Ein Ausschnit aus einem gefälschten Selenskyj-Video zum Ukraine-Krieg. - Twitter

Experte Mike Schwede warnt: «Grundsätzlich würde ich keinem Video mehr trauen, das ich auf Social Media sehe oder das mir auf Whatsapp geschickt wird. Vor allem, wenn der Inhalt sehr überraschend ist und für Klicks und Viralität sorgt. Da darf man ruhig kritisch sein.»

Es gelte: Wenn seriöse Medien darüber berichten, ist ein Video wohl echt. Wenn die Medien ein Video ignorieren, dann ist es wohl eine Fälschung.

KI werde immer besser, warnt Schwede. So könne man mit nur einem Foto als Vorlage ein realistisches Video erstellen. «Es ist beängstigend und eindrücklich, was heutzutage möglich ist. Wir leben in einer schwierigen Zeit.»

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