Prämiert mit Goldenem Bären: «Synonymes» kommt ins Kino
Wie wichtig ist Heimatverbundenheit? Diese Frage stellt der Film «Synonymes», in dem ein Israeli sich nach Frankreich begibt und seine Wurzeln hinter sich lassen will.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Berlinale gewann «Synonymes» in diesem Jahr überraschend den wichtigsten Preis.
Nun kommt das mit einem Goldenen Bären prämierte Drama über einen jungen Israeli in die deutschen Kinos.
Regisseur Nadav Lapid erzählt darin die Geschichte eines Mannes, der in Paris seine israelischen Wurzeln hinter sich lassen möchte. Yoav landet am Anfang des Films in einer leeren Wohnung, wird beraubt und arbeitet als Sicherheitsmann und Nacktmodell. Er lernt wie wild Französischvokabeln, weil er kein Hebräisch mehr sprechen will. Daher kommt auch der Titel.
Der Film fragt, wie wichtig Heimatverbundenheit ist. Und ob man seine Herkunft hinter sich lassen kann. Für Yoav ist das nicht so einfach wie gedacht. Der Film spiegele Kritik, aber auch eine Anhänglichkeit an Israel, sagte Regisseur Lapid.
Das Drama ist angelehnt an seine eigene Biografie. Lapid wurde 1975 in Tel Aviv geboren, zog nach dem Militärdienst nach Paris und wieder zurück. Für ihn ist es auch aus einem anderen Grund ein persönlicher Film: Lapids Mutter, die für den Schnitt verantwortlich war, starb während der Arbeiten am Film.
«Synonymes» ist experimentell in seinen Bildern und gibt dem Publikum immer wieder Rätsel auf. Die Koproduktion aus Frankreich, Israel und Deutschland setzt aber auch viel politisches Wissen voraus und dürfte eher kein sehr grosses Publikum erreichen.
- Synonymes, Frankreich/Deutschland/Israel 2019, 124 Min., FSK ab 12 Jahren, von Nadav Lapid, mit Tom Mercier, Louise Chevillotte, Quentin Dolmaire.