Peter Thiel: Wie ein deutscher Milliardär Amerika beeinflusst
Milliardär Peter Thiel sorgt für Diskussionen – Experten warnen bei Markus Lanz vor wachsendem Einfluss auf die Demokratie.

Peter Thiel, Milliardär und Tech-Unternehmer mit deutschen Wurzeln, ist erneut in den Fokus geraten. In der ZDF-Talkshow «Markus Lanz» warnte ein Experte eindringlich vor seinem Einfluss auf die US-Politik.
Der Journalist Fritz Espenlaub bezeichnete Milliardär Thiel als «umstürzlerischen Strippenzieher». Er stelle bewusst gesellschaftliche und politische Strukturen infrage, wie «Morgenpost» berichtet.
Mitbegründer von PayPal
Thiel, Mitgründer von PayPal, unterstützte bereits 2016 Donald Trump mit einer Million Dollar. Später spendete er 15 Millionen Dollar (12,17 Millionen Franken) für den heutigen Vizepräsidenten James D. Vance.

Laut Espenlaub, weil beide «ähnlich ticken». Thiel glaube an eine Zukunft, in der technologische Umbrüche wie Künstliche Intelligenz, Drohnen und Roboter die Welt grundlegend verändern.
Milliardär will radikales Neudenken
Er wolle dabei eine führende Rolle spielen und setze auf radikales Neudenken, so Espenlaub laut «ProSieben». Thiel stellt nicht nur das klassische Bildungssystem infrage, sondern auch demokratische Grundprinzipien.
Für ihn seien Demokratie und Freiheit unvereinbar, erklärte Espenlaub. Mehrheitsentscheidungen empfinde Thiel als Einschränkung der Freiheit.
Stattdessen wolle er eine Welt, in der Tech-Eliten die Richtung vorgeben.
Warnung vor Oligarchie
Warnungen vor einer Oligarchie nach russischem Vorbild wurden laut. Militärexperte Frank Sauer äusserte in der Runde die Sorge, dass in den USA ein oligarchisches System entstehen könnte.

Dies würde Europa weiter unter Druck setzen. Europa müsse deshalb technologisch aufholen und in seine Sicherheit investieren, so Sauer.
Andersdenkende sind nicht erwünscht
Espenlaub fasste die Warnung so zusammen: «Das Problem ist, dass Leute wie Thiel Andersdenkende abschaffen wollen.»
Diese Entwicklung sei nicht nur für die USA, sondern auch für Europa ein beunruhigendes Signal, berichtet «ProSieben». Auch der Linken-Chef Jan van Aken kritisierte die politische Macht der Milliardäre scharf.
Die Journalistin Mariam Lau wies auf interne Spannungen im rechten Lager der USA hin. Dort stellen sich einzelne Politiker gegen die Macht der Milliardäre, wie «Morgenpost» zusammenfasst.
Von Frankfurt in die USA
Milliardär Thiel formt seit Jahrzehnten die mächtigsten Tech-Bosse und Politiker Amerikas mit, berichtet «BR24». So hat er sich ein Netzwerk aufgebaut, dass mittlerweile bis in die Spitze der US-Regierung reicht.
Als Kind ist er mit seinen Eltern von Frankfurt in die USA ausgewandert und hat ein Studium in Stanford abgeschlossen. Laut «BR24» gründete er dort die konservative Studentenzeitung «Stanford Review», bis heute eine Kaderschmiede für seine Unternehmen.
Dabei unterstützt er junge, ehrgeizige Männer aus Elite-Unis, die bereit sind, Regeln zu brechen. So soll der Vizepräsident JD Vance ohne den Einfluss von dem Milliardär wohl gar kein Politiker geworden sein.