Opern von grossen Meistern sind unantastbar? Für Peter Sellars sind sie das nicht. Mozarts frühe Oper «Idomeneo» beispielsweise hat er um weite Teile zusammenkürzt.
Für den Theaterregisseur Peter Sellars sind Opern nicht unantastbar. Foto: Julian Stratenschulte
Für den Theaterregisseur Peter Sellars sind Opern nicht unantastbar. Foto: Julian Stratenschulte - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-amerikanische Regisseur Peter Sellars (61) plädiert dafür, Opern nicht als unantastbar zu begreifen.
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«Gerade im 18. Jahrhundert haben die Komponisten ihre Werke jedes Mal wieder verändert, wenn sie sie aufführten», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwoch). «Wir leiden unter einem Meisterwerk-Komplex, den hatten diese Komponisten nicht.» Die Stücke seien «keine Monumente, die Kunstform Oper ist lebendig, flüssig.»

Bei den Salzburger Festspielen inszeniert Sellars an diesem Samstag unter der musikalischen Leitung von Teodor Currentzis Mozarts frühe Oper «Idomeneo», die er dafür zusammenkürzt. «Die Hälfte darin ist Müll», urteilte Sellars. «Es gibt keine letztgültige Ausgabe des Werks. In Mozarts Briefen aber kann man nachlesen, was er alles noch loswerden wollte bei dem Stück. Er lebte nicht lang genug, um das zu tun.»

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