Ozeanriesen

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Deutschland,

Grosse Dampfer waren fast überall auf den Weltmeeren unterwegs. Von ihrer Geschichte erzählt eine zweiteilige Arte-Dokumentation. Es geht um Triumphe und um Schiffskatastrophen.

Die Abfahrt eines Transatlantikschiffs war in den Häfen immer ein grosses Ereignis. Foto: Arte/Archiv French Lines
Die Abfahrt eines Transatlantikschiffs war in den Häfen immer ein grosses Ereignis. Foto: Arte/Archiv French Lines - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Liniendienst fuhren einst die grossen Passagierschiffe mit klangvollen Namen wie «Normandie» von Europa in die Neue Welt.

Auch heute im Zeitalter globalen Flugverkehrs sind solche Ocean Liner teilweise noch immer unterwegs.

Von der Geschichte dieser besonderen Schiffe erzählt die zweiteilige Dokumentation «Ozeanriesen», am Samstag, 6. Juli, auf Arte (Teil 1: «Wettlauf der Nationen» um 20.15 Uhr, Teil 2: «Goldene Jahre» um 21.00 Uhr).

Zu den modernen grossen Schiffen gehört die elegante «Queen Mary 2» - 345 Meter lang, Platz für bis zu 4500 Menschen -, die noch fast so aussieht wie einst die grossen Transatlantikschiffe. Sie fährt die Route von Hamburg nach New York über 20 Mal im Jahr, jeweils in acht Tagen, mit einem Stopp in Southampton.

Regelmässig an Bord ist der britische Architekt des Schiffes, Stephen Payne. So ein Ocean Liner wie dieser sei viel stärker gebaut als ein herkömmliches Kreuzfahrtschiff, um geradewegs durch schwere Wetter zu fahren, ohne beschädigt zu werden und ohne dass es unbequem für die Passagiere werde, sagt er im Film.

Natürlich wird so eine Atlantiküberquerung - zumindest in der Ersten Klasse - als ein komfortables Erlebnisprodukt verkauft. Dabei war die Reise über den Ozean in früheren Zeiten alles andere als bequem. Einst waren dabei hölzerne Segelschiffe im Einsatz, vor allem für Auswanderer. Und diese Fahrten waren für die Menschen, die sich im Zwischendeck drängen mussten, alles andere als gemütlich.

Das änderte sich mit dem ersten wahren Ozeanriesen mit Eisenrumpf, der «SS Great Britain», die im Juli 1843 in Bristol vom Stapel lief. Der fast 100 Meter lange Dampfer bot Platz für bis zu 380 Menschen und galt seinerzeit als technische Sensation, auch weil die beiden Dampfmaschinen es auf 500 PS brachten. Heute ist er als Museumsschiff im originalen Bau-Dock zu bestaunen.

Autor Mathias Haentjes besucht neben Bristol auch Belfast mit dem riesigen Trockendock der «Titanic», den gigantischen Gare Maritime in Cherbourg und die Hapag-Hallen in Cuxhaven. Überall erzählen Mitarbeiter der jeweiligen Museen von der Geschichte einiger Schiffe und den Mühen der Transatlantiküberquerung.

Auch um deutsche Schnelldampfer wie den «Imperator» oder «Kaiser Wilhelm der Grosse» geht es im Film: Letzterer brauchte 1897 für die Überfahrt von Bremerhaven nach New York 5 Tage und 17 Stunden und erlangte damit das legendäre Blaue Band. Der Wettlauf um die schnellste Atlantiküberquerung war eine Prestigeangelegenheit.

Die Dokumentation ist interessant und unterhaltsam - und erinnert nicht nur an ehemalige Erfolge: Auch Havarien sind ein Thema und Schiffsuntergänge wie der «Britannic» 1916 in der Ägäis. Erstaunlich ist, wie stark in vielen Hafenstädten der «Titanic» gehuldigt wird, durch deren Zusammenstoss mit einem Eisberg im Jahre 1912 rund 1500 Menschen ihr Leben verloren. Die Schiffskatastrophe hat dazu beigetragen, am Mythos der technischen Wunderwerke auf hoher See zu kratzen. Aber die Faszination für die Ozeanriesen von einst ist bis heute geblieben.

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