In der Kolonialzeit wurden Nigeria zahlreiche Benin-Bronzen entwendet. Nun werden die Objekte wieder ins Ursprungsland gebracht.
Benin-Bronzen kamen als Beutekunst nach Europa
Benin-Bronzen kamen als Beutekunst nach Europa - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nigeria erhält einen grossen Bestand Benin-Bronzen zurück.
  • Diese wurden in der Kolonialzeit nach Europa gebracht.

Die Stiftung Preussischer Kulturbesitz überträgt das Eigentum ihres riesigen Bestandes an Benin-Bronzen an Nigeria.

Eine entsprechende Vereinbarung über die als koloniales Raubgut geltenden Objekte soll nach Angaben der Stiftung an diesem Donnerstag unterzeichnet werden. Dies tun Stiftungspräsident Hermann Parzinger und Abba Isa Tijani, Generaldirektor der nigerianischen National Commission for Museums and Monuments.

Dabei geht es um die Rückführung der Benin-Bronzen aus dem Bestand der Stiftung, aber auch um künftige Leihgaben. Die Stiftung will Benin-Bronzen auch im Berliner Humboldt Forum ausstellen, dessen letzter Teil im September eröffnet wird. Ursprünglich sollten dort rund 220 der wertvollen Kunstwerke zu sehen sein.

Deutschland und Nigeria haben Abkommen

Die Staatlichen Museen zu Berlin verfügen mit 514 Objekten über eine der grössten Sammlungen aus dem Königreich Benin. Das gehört heute zu Nigeria. 512 Objekte befinden sich im Bestand des Ethnologischen Museums, zwei Objekte gehören zum Museum Berggruen.

Deutschland und Nigeria haben im Juli den Weg frei gemacht für die Rückführung der in der Kolonialzeit geraubten Kunstobjekte. Dies mit einer «Gemeinsamen Erklärung zur Rückgabe der Benin-Bronzen». Einzelheiten etwa auch zu möglichen Leihgaben müssen die Museen und ihre Träger vereinbaren.

Über die umfangreichsten Sammlungen verfügen nach dem Ethnologischen Museum in Berlin das Linden-Museum (Stuttgart) oder das Museum am Rothenbaum (Hamburg). Auch das Rautenstrauch-Joest-Museum (Köln) sowie das Völkerkundemuseum Dresden/Leipzig haben viel.

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