Nach Tod: Ehefrau von Bruce Willis will sein Gehirn spenden
Keine schwarze Kleidung, gesicherte Türen: Das Leben von Bruce Willis hat sich stark verändert. So sieht sein neuer Alltag mit der Krankheit jetzt aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Bruce Willis wurde 2023 mit frontotemporaler Demenz diagnostiziert.
- Ehefrau Emma gewährt in ihrem Buch nun Einblick in den neuen Alltag.
- «Alle Türen müssen gesichert sein», schreibt sie unter anderem.
Einst ein erfolgreicher Schauspieler, hat sich der Alltag von Bruce Willis (70) in den letzten Jahren drastisch verändert. Der Action-Held leidet an Demenz. Auch das Leben seiner Familie wurde dadurch auf den Kopf gestellt.
Im Buch «Eine ganz besondere Reise» gewährt Emma Heming-Willis (47) nun Einblick in den neuen Demenz-Alltag ihres Mannes.
Wohnen mit Kindern nicht mehr möglich
Unter anderem offenbart Emma darin: «Da Bruce nicht mehr mit mir kommunizieren kann, muss ich wirklich in allen Dingen für ihn entscheiden. Ich kann ihn nicht fragen, wie er sich fühlt, was nicht stimmt oder ob er Schmerzen hat.»

Sie habe lange geglaubt, dass niemand ihren Mann so gut versorgen könnte wie sie selbst. Wegen der Krankheit sei der Schauspieler aber «extrem geräuschempfindlich» geworden. Das wurde zum Problem – insbesondere aufgrund ihrer Kinder.
Bruce Willis hat ein Vollzeit-Pflegeteam
Emma und Bruce Willis haben zwei gemeinsame Töchter (11 und 13). Sie erinnert sich: «Spielverabredungen gingen gar nicht. Es war, als würde ich den Kindern einen Maulkorb anlegen.»
Auch Emma, die sich noch zusätzlich allein um die Kinder kümmern musste, setzte die Pflege ihres Mannes zu. «Ich stecke mitten in der Erziehung einer vorpubertären Jugendlichen und eines Teenagers. Dass ich um Hilfe bitten konnte, hat uns in mehrfacher Hinsicht gerettet», sagt sie.
Mittlerweile lebt Bruce Willis nicht mehr bei seiner Familie, sondern in einem «zweiten Zuhause» ganz in der Nähe. Es sei eine der schwierigsten Entscheidungen gewesen, sagte Emma Heming-Willis dazu bereits vor wenigen Monaten in einem Interview.
Doch offenbar war es die richtige. Bruce wird in seinem neuen Daheim von einem Vollzeit-Pflegeteam betreut. «Und unser altes Haus ermöglicht mir, mich so auf meine zwei Mädchen zu konzentrieren, wie sie das verdient haben.»
«Alle Türen müssen gesichert sein»
Nebst ihren eigenen Erfahrungen gibt Emma im Buch anderen Angehörigen von Demenz-Erkrankten auch ihre Ratschläge weiter.

«Alle Türen müssen gesichert sein, damit Ihr Schützling nicht einfach davonlaufen kann», schreibt sie etwa. Der Herd sollte zudem eine Kindersicherung haben. Der Kühlschrank und das Gefrierfach sollten abgeschlossen werden können.
Darum trägt Emma nichts Schwarzes
Die zweifache Mutter erklärt ausserdem, warum sie in der Umgebung von Bruce Willis nichts Schwarzes trägt.
«Menschen mit Demenz nehmen etwas Schwarzes häufig als eine Art Loch wahr. Tragen Sie also ein schwarzes T-Shirt, dann hat der zu Pflegende vielleicht den Eindruck, dass Ihr Kopf frei in der Luft schwebt.»

Dasselbe gilt auch für Gegenstände. So könne eine schwarze Fussmatte vor der Haustür wie ein Loch im Boden wirken.
Ehefrau will Bruce Willis' Gehirn spenden
Aufgrund der Krankheit von Bruce Willis musste sich seine Frau auch zunehmend mit dem Tod beschäftigen. Sie habe solche Gedanken lange vermieden.
«Ich glaube, das liegt daran, dass man mir nicht beigebracht hat, wie man mit Trauer umgeht. Bruce' Krankheit hat mich aber gezwungen, mich damit auseinanderzusetzen», so Emma.
Sie sei sich bewusst, dass Demenz nicht heilbar ist. Menschen mit FTD hätten nach Einsetzen der Symptome eine mittlere Lebenserwartung von sieben bis dreizehn Jahren, erklärt sie.

Nach dem Tod von Bruce Willis möchte sie sein Gehirn spenden. Eine solche Spende sei «unendlich wichtig», so die 47-Jährige.
Denn: «Die Forschung kann nur auf diese Weise wichtige Fortschritte machen, um neurodegenerative Erkrankungen wie FTD, Alzheimer und Parkinson zu verstehen, zu behandeln und irgendwann einmal vielleicht zu heilen.»
Vater von fünf Töchtern
Bruce Willis war vor Emma mit Schauspielerin Demi Moore (63) verheiratet. Mit ihr hat er drei weitere Töchter: Rumer (37), Scout (34) und Tallulah (31).
Bei dem Hollywood-Star wurde 2022 eine Aphasie festgestellt. Kurze Zeit später beendete er aus diesem Grund seine Schauspielkarriere. 2023 folgte schliesslich die Demenz-Diagnose.




















