Normalerweise sind die MTV Video Music Awards eine Preisgala unter vielen, eine Spass-Veranstaltung zum Sommerende. In diesem Jahr geht es aber um mehr als Preise und Promis: Die erste grosse US-Live-Gala seit Beginn der Corona-Pandemie steht unter besonderer Beobachtung.
Statuetten des MTV Moonman stehen bereit. Foto: Jason Szenes/EPA/dpa
Statuetten des MTV Moonman stehen bereit. Foto: Jason Szenes/EPA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Scheinwerferlicht auf die MTV Video Music Awards dürfte diesmal noch heller strahlen: Die Preisverleihung in der Nacht zum Montag in New York (ab 02.00 Uhr MESZ) ist das erste grosse Live-Spektakel mit Auftritten und Auszeichnungen in den USA seit Beginn der Coronavirus-Pandemie.

Normalerweise werden die «VMAs» eher als Spass-Veranstaltung zum Ende des Sommers angesehen, als eine Preisgala unter vielen, zu der zahlreiche Stars wegen anderer Verpflichtungen gar nicht erst anreisen. In diesem Jahr aber ist die Entertainment-Ehrung eine Art Versuchsballon - und neben Fans werden wohl auch Stars und vor allem die Veranstalter anderer Preisgalas ganz genau hinsehen.

Dass die VMAs im August in New York stattfinden würden, hatte der Gouverneur Andrew Cuomo Ende Juni verkündet und damit viele überrascht. Die Millionenmetropole an der Ostküste war im Frühjahr zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie in den USA geworden. Im März waren strenge Beschränkungen eingeführt worden, die über den Sommer teilweise gelockert wurden. Derzeit scheint das Infektionsgeschehen in der Metropole zwar weitgehend auf niedrigem Niveau im Griff, trotzdem gelten nach wie vor Hygiene-, Masken- und Abstandsregeln - und die Sorge vor einem Wiederaufflammen der Zahlen bleibt gross.

Die Pandemie war gerade zum Ende der traditionellen Auszeichnungssaison der Entertainment-Branchen in den USA ausgebrochen. Oscars, Grammys und Golden Globes hatten noch stattfinden können. Seit Mitte März aber war so gut wie alles verschoben, abgesagt oder ins Internet verlegt worden.

Wie die VMAs nun genau stattfinden sollen, war vorab noch nicht ganz klar. «Alle Augen werden auf das Event gerichtet sein, um zu sehen wie die erste Live-Gala seit dem Coronavirus-Shutdown abläuft», schrieb «Entertainment Weekly». Klar sei nur: «Die Gala wird sicher anders als das, was wir in vergangenen Jahren erwarten konnten.»

Zunächst war geplant gewesen, sie in einer Mehrzweckhalle im Stadtteil Brooklyn abzuhalten - unter Einhaltung von Hygieneregeln und mit limitiertem Publikum oder ganz ohne Zuschauer. Dann wurden sie nach Beratungen mit den Gesundheitsbehörden doch noch ins Freie verlegt. Es werde mehrere Outdoor-Auftritte in verschiedenen Teilen von New York entweder ohne Live-Publikum oder nur mit begrenzten Zuschauerzahlen geben, hiess es von den Veranstaltern. Zwei neue Preiskategorien sollen Produktionen feiern, die während der Corona-Pandemie entstanden sind - «Bestes Musik Video von Zuhause» und beste «Quarantäne Darbietung». Ausserdem soll medizinisches Personal für den Einsatz in der Pandemie geehrt werden.

Aber es gibt auch Altbewährtes bei den Preisen, die der US-Musiksender MTV seit 1984 verleiht - in erster Linie die Stars: Auftreten sollen bei der von Schauspielerin Keke Palmer moderierten Gala unter anderem Lady Gaga, Miley Cyrus, Ariana Grande, BTS, The Weeknd, Maluma, DaBaby und die Black Eyed Peas.

Grande und Lady Gaga gehen mit je neun Nominierungen als Top-Favoritinnen ins Rennen um die Auszeichnungen. Billie Eilish und The Weeknd haben je sechs Gewinnchancen. Fans können online für ihre Favoriten stimmen. Als Trophäe gibt es einen «Moonman», einen kleinen Astronauten auf dem Mond, der eine MTV-Fahne in der Hand hält. Im vergangenen Jahr hatten Grande und Eilish bereits Mondmänner absahnen können, ausserdem unter anderem Taylor Swift, Lil Nas X und Missy Elliott.

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