Luigi Toscano zeigt Porträts von Holocaust-Überlebenden

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USA,

Es sind eindringliche Porträts: Fast 400 Holocaust-Überlebende hat der deutsch-italienische Fotograf Luigi Toscano in aller Welt aufgenommen. 78 Bilder machen jetzt in San Francisco Station.

Luigi Toscano vor dem Porträt des Holocaust-Überlebenden Sol Farkas. Der in Rumänien geborene Farkas ist jetzt 100 Jahre alt und lebt in San Francisco. Foto: Barbara Munker
Luigi Toscano vor dem Porträt des Holocaust-Überlebenden Sol Farkas. Der in Rumänien geborene Farkas ist jetzt 100 Jahre alt und lebt in San Francisco. Foto: Barbara Munker - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Grossformatige Bilder von Holocaust-Überlebenden, vom deutsch-italienischen Fotografen Luigi Toscano (46) aufgenommen, sind seit Mittwoch auf einem grossen Platz vor dem Rathaus von San Francisco zu sehen.

Die 78 Porträts gehören zu dem Projekt «Gegen das Vergessen» des Mannheimer Fotografen, der seit 2015 fast 400 Zeitzeugen des Holocausts in vielen Teilen der Welt besucht und fotografiert hat.

Im Raum San Francisco fotografierte Toscano 15 Zeitzeugen, darunter den 97-jährigen KZ-Überlebenden Ben Stern, die gebürtige Österreicherin Ilse Alexander (89) und Fanny Krieger (89), die ihre Eltern und ihre jüngere Schwester im Holocaust verloren hat. «Wir müssen die Diskussion und die Auseinandersetzung mit dem Holocaust lebendig halten», sagte Toscano der Deutschen Presse-Agentur. In San Francisco etwa habe er den Ältesten aller seiner Porträtierten getroffen. Der gebürtige Rumäne Sol Farkas überlebte das KZ Auschwitz, er ist heute 100 Jahre alt.

Mehrere Holocaust-Überlebende waren am Mittwoch bei der Eröffnung der Fotoinstallation in San Francisco dabei. Sie habe sich gerne porträtieren lassen, um damit ein Zeichen zu setzen, sagte Ilse Alexander der dpa. «Wenn wir Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus sehen, müssen wir das sofort stoppen, heute wie damals», sagte die 89-Jährige. Fanny Krieger hofft, dass dieses Projekt besonders für die jüngere Generation ein Anstoss ist, von den Überlebenden mehr über die «schrecklichen Dinge» zu erfahren.

Toscano erzählt, dass ihre Schilderungen oft schwer zu verarbeiten seien. Auf den grossformatigen, eindringlichen Bildern blicken die Porträtierten direkt in die Kamera. Manche lächeln, andere schauen ernst. Ihre Augen verfolgen die Besucher.

Die Ausstellung war bereits an etlichen Orten in Europa und in den USA zu sehen, unter anderem in Washington und bei den Vereinten Nationen in New York. Bis zum 19. Mai bleibt die Installation unter Mitarbeit des Goethe-Instituts und des deutschen Generalkonsulats in San Francisco. Weitere Stationen hat Toscano im Mai in Wien und Mainz geplant.

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