Die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah nehmen am Donnerstag an der Echo-Verleihung teil. Das internationale Auschwitz Komitee hat dies scharf kritisiert.
Kollegah (l.) und Farid Bang sorgen mit ihrem Song «0815» für grosse Diskussionen.
Kollegah (l.) und Farid Bang sorgen mit ihrem Song «0815» für grosse Diskussionen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kollegah und Farid Bang sorgten mit einer Aussage im Lied «0815» für Furore.
  • Das Internationale Auschwitz Komitee hält die Echo-Teilnahme des Rapperduos für einen «Schlag ins Gesicht».
  • Die Beiden sind unter anderem in der Kategorie Album des Jahres nominiert.

Das Internationale Auschwitz Komitee übt scharfe Kritik an der geplanten Teilnahme der Rapper Kollegah und Farid Bang an der Echo-Verleihung am Donnerstag (12.4.) in Berlin. Dies sei «für alle Überlebenden des Holocaust ein Schlag ins Gesicht und ein für Deutschland beschämender Vorgang», hiess es in einer Mitteilung am Mittwoch.

Die beiden Künstler sind unter anderem für den Echo in der Kategorie Album des Jahres nominiert. Im Zentrum der Vorwürfe steht ihre Textzeile «Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen» aus dem Song «0815». Der Ethik-Beirat des Bundesverbands Musikindustrie (BMI) hatte entschieden, dass die Nominierung nicht zurückgezogen wird.

Aus dem Song «0815» stammt die kontroverse «Auschwitz-Zeile»

«Vorschub für Antisemitismus und Rechtsextremismus»

«Die Entscheidung des Ethikrates und der beteiligten Verantwortlichen bezüglich der Teilnahme des Duos Kollegah/Farid Bang ist schäbig, feige und falsch und leistet mit ihrer Tragweite und öffentlichen Wahrnehmung Antisemitismus und Rechtsextremismus Vorschub», sagte der Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner.

Er erinnerte daran, dass am Donnerstag weltweit der Gedenktag für die Opfer des Holocaust begangen wird. «In diesem Zusammenhang und gerade an diesem Tag mutet der deutsche Beitrag zum Gedenken, so wie er sich beim Echo widerspiegelt, mehr als makaber an.»

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