Die neue Staffel «The Crown» kommt Anfang November – schon jetzt gibt es Kritik an der Royal-Serie. Auch Judi Dench hat sich in die Diskussion eingeschaltet.
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Judi Dench leidet an einer Krankheit, die ihre Sehkraft beeinträchtigt. - KGC-03/starmaxinc.com/ImageCollect
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Das Wichtigste in Kürze

  • Judi Dench kritisiert die Netflix-Serie «The Crown».
  • Die Serie sei auf eine grausame Art ungerecht.
  • An die Zeitung «The Times» schrieb die Schauspielerin einen offenen Brief.

Judi Dench (87) hat einen offenen Brief an die Zeitung «The Times» geschrieben. Dabei kritisiert die Netflix-Serie «The Crown». Die Darstellung der britischen Königsfamilie in der TV-Show sei «auf grausame Art ungerecht», meint Judi Dench darin.

Die Oscarpreisträgerin betonte zudem, dass sie künstlerische Freiheit unterstütze, und forderte Netflix auf, jeder Episode eine Erklärung hinzuzufügen. Durch diese sollen die Zuschauer darauf hingewiesen werden, dass die Serie eine fiktive Darstellung historischer Ereignisse ist.

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Judi Dench und Daniel Craig in «James Bond: Skyfall». - Keystone

Je näher es der Gegenwart komme, desto eher sind die Macher bereit, «Grenzen zwischen historischer Genauigkeit und Sensationsgier zu verwischen». Dies schreibt Judi Dench in dem Beitrag. Der offene Brief kommt damit kurz vor dem Start der fünften Staffel von «The Crown», die ab 9. November auf Netflix zu sehen sein soll.

Die neuen Folgen handeln von einigen der turbulentesten Jahre der königlichen Familie in den 1990er Jahren. In diese fiel unter anderem die Trennung von König Charles III. (73), damals Prinz von Wales, und seiner ersten Frau, Prinzessin Diana (1961-1997). Das Paar wird in Staffel fünf von «The Crown» von Elizabeth Debicki (32) und Dominic West (53) gespielt.

Judi Dench: «Auf grausame Art ungerecht»

Judi Dench spricht in ihrem Brief zudem weitere angebliche Handlungsstränge aus den kommenden Episoden an: dass Charles zum Beispiel geplant haben soll, seine Mutter auf dem Thron zu ersetzen. Oder einmal behauptete, die Erziehung seiner Mutter sei so schlecht, «dass sie möglicherweise eine Gefängnisstrafe verdient hätte».

Dazu meint die Schauspielerin: Die Serie sei sowohl auf «grausame Art ungerecht für die Einzelpersonen als auch schädlich für die Institution, die sie vertreten». Judi Dench fügte hinzu: «Niemand glaubt mehr an künstlerische Freiheit als ich, aber das kann nicht unwidersprochen bleiben.»

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the crown - Netflix

Die Serienmacher hätten sich bisher allen Forderungen widersetzt, zu Beginn jeder Episode einen Disclaimer zu veröffentlichen. So heisst es in dem Brieg weiter.

«Für Netflix ist es an der Zeit, dies zu überdenken. Zum Wohle einer Familie und einer Nation, die vor kurzem trauerten. Als Zeichen des Respekts für eine Königin, die ihrem Volk 70 Jahre lang so pflichtbewusst gedient hat. Somit den eigenen Ruf zu wahren bei den britischen Abonnenten».

Die Forderung nach einem Disclaimer kam bereits vor vergangenen Staffeln von «The Crown» auf, bisher ohne gehört zu werden. Der soll verhindern, dass Zuschauer die Darstellung nicht fälschlicherweise als historische Wahrheit interpretierten.

Auch John Major übt Kritik

Vor Denchs Brief hatte es bereits viel Kritik an den neuen Folgen von «The Crown» gegeben. «The Telegraph» berichtete, im Palast sei man besorgt wegen der Darstellung von König Charles in der Serie. Eine anonyme Quelle, die dem König nahestehen soll, bezeichnete die Netflix-Show demnach als «ausbeuterisch».

Auch der ehemalige Premierminister John Major (79) hat die angeblich negative Darstellung von Charles in der fünften Staffel kritisiert. Stars hinter und vor der Kamera haben unterdessen Kritik zurückgewiesen, dass es die britische Königsfamilie in den Schmutz ziehe.

Im Gespräch mit dem US-Branchenportal «Variety» wiesen die Schöpfer von «The Crown» zurück, die Serie sei «unfreundlich» den Royals gegenüber. «Ich denke, wir müssen alle akzeptieren, dass die 1990er eine schwierige Zeit für die königliche Familie waren. König Charles wird mit ziemlicher Sicherheit einige schmerzhafte Erinnerungen an diese Zeit haben», sagte Morgan.

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«The Crown»-Szenenbild mit einem Diadem. - Robert Viglasky / Netflix

«Aber das bedeutet nicht, dass die Geschichte im Nachhinein unfreundlich zu ihm oder der Monarchie sein wird. Die Serie ist es sicherlich nicht.» Er habe «enorme Sympathie für einen Mann in seiner Position» und diese Familie, so Morgan. «Die Menschen sind verständnisvoller und mitfühlender, als wir manchmal erwarten.»

«Peter und die gesamte Crew geben ihr Bestes, um alles mit Feingefühl, Wahrheit und Komplexität zu handhaben, wie die Schauspieler». Dies sagte Debicki zu «Variety» über die Dreharbeiten zu Dianas Tod. West erklärte, Dianas Tod darzustellen, beinhalte «eine schwere Verantwortung, es richtigzumachen. Etwas, von dem ich denke, dass wir es alle ziemlich ernst nehmen».

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