James Levine im Alter von 77 Jahren gestorben
Mehrere US-Medien berichteten bereits über den Tod von Ex-Star-Dirigent James Levine. Nun hat ein Sprecher der Metropolitan Oper diesen offiziell bestätigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit längerem kursieren Gerüchte um das Ableben des Dirigenten-Asses James Levine.
- Nun bestätigt das Opernhaus in Manhattan den Tod des 77-Jährigen.
- Vor einigen Jahren verlor er den Job, nachdem Missbrauchsvorwürfe gegen ihn laut wurden.
James Levine, der frühere Star-Dirigent der New Yorker Metropolitan Oper, der nach Missbrauchsvorwürfen 2018 seinen Job verlor, ist verstorben. Das bestätigte ein Sprecher des Opernhauses in Manhattan am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor hatten mehrere US-Medien unter Berufung auf den Arzt des Dirigenten berichtet, dass Levine bereits am 9. März im Alter von 77 Jahren im kalifornischen Palm Springs gestorben sei. Die Todesursache wurde zunächst nicht bekannt.
Über 2500 Aufführungen
Der 1943 in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio geborene Levine galt als einer der besten Dirigenten seines Heimatlandes. Seit den frühen 1970er Jahren arbeitete er an der renommierten Metropolitan Oper und war dort auch lange Jahre musikalischer Leiter.
Insgesamt dirigierte er nach Angaben des Opernhauses mehr als 2500 Aufführungen von 85 verschiedenen Opern: Angefangen von seinem Debüt 1971 mit «Tosca» bis zu seinem letzten Auftritt im Dezember 2017.

Daneben wirkte er aber auch an zahlreichen weiteren Opernhäusern und war unter anderem mehrere Jahre lang Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Nach gesundheitlichen Problemen hatte er sich 2016 vom Posten des musikalischen Leiters der Met zurückgezogen.
Missbrauchsvorwürfe gegen James Levine
Kurz danach wurden Missbrauchsvorwürfe gegen Levine laut. Eine interne Untersuchung des Opernhauses kam zu folgendem Schluss: Levine habe «seinen Ruf und seine Machtposition genutzt, um Künstlern nachzustellen und sie zu missbrauchen».
Millionenschwere Klagen
Der Dirigent wurde daraufhin entlassen. Er war bis dahin ranghöchster Vertreter der Klassik-Welt, der im Zuge der #MeToo-Debatte um sexuelle Übergriffe seinen Job verlor. Beide Parteien überzogen sich danach mit millionenschweren Klagen.