Beim US-Finanzamt wurde ein hoher Steuerbetrag einbezahlt. Ist es die Erbschaftssteuer nach dem Tod von einem der reichsten Menschen der Welt?
USA
Beim US-Finanzamt ist ein unüblich grosser Geldbetrag eingegangen. (Archivbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Steuerbetrag von sieben Milliarden US-Dollar wirft Fragen auf.
  • Für eine so hohe Erbschaftssteuer müsste der Verstorbene rund 35 Mrd. gehabt haben.
  • Keiner der Verstorbenen der Forbes-Liste war so reich – hat Forbes jemanden vergessen?
Ad

Als John Ricco, ein Ökonom der Wirtschaftshochschule Wharton, die täglichen Berichte des US-Finanzministeriums durchschaute, machte er eine aussergewöhnliche Entdeckung: Am 28. Februar flossen sieben Milliarden US-Dollar in die Kassen. Es ist die höchste Tageseinnahme seit über 15 Jahren – und ein Mysterium: Woher kommt das Geld? Ein Fehler ist der Betrag nicht, wie das Finanzministerium bestätigte.

Die «DailyMail» mutmasst, dass möglicherweise einer der reichsten Männer der Welt gestorben ist. Ohne dass es die Öffentlichkeit mitbekommen hat. Denn eine so hohe Steuersumme fällt beispielsweise an, wenn ein Vermögen von 17,5 Milliarden US-Dollar vererbt oder verschenkt wird.

Milliardär
Ist die Welt der Milliardäre um eine Person ärmer, ohne dass die Öffentlichkeit es mitbekommen hat? (Symbolbild) - keystone

Eine so hohe Steuer fällt aber nur bei schlechter Planung an: Der US-Thinktank Tax Policy Center schätzt, dass die reichsten Amerikaner bloss rund 17 Prozent Erbschaftsteuer bezahlen. Mit Freibeträgen und Absetzungen liesse sich hier viel Geld sparen.

Somit dürfte der unbekannte Verstorbene mindestens 35 Milliarden US-Dollar besitzt haben. Damit wäre er in den Top-50 der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt.

Erbschaftssteuern müssen in den USA spätestens neun Monate nach dem Tod bezahlt werden. Doch keiner der amerikanischen Milliardäre der Forbes-Liste, die 2022 gestorben sind, verfügen über ein genügend grosses Vermögen für die 7-Milliarden-Steuerrechnung.

Bernard Arnault LVMH
Bernard Arnault, der laut der Forbes-Liste reichste Mensch der Welt. - Keystone

War der mysteriöse Milliardär also kein US-Amerikaner, aber in den USA steuerpflichtig. Dies wäre beispielsweise durch Vermögenswerte in den USA möglich, ist aber unwahrscheinlich: Reiche Menschen würden solche Besitztümer unter Briefkastenfirmen oder in Trusts halten, um die Steuerpflicht zu umgehen. Doch auch falls dies nicht getan worden wäre, 2022 starb keine Person, die gemäss der Forbes-Liste 35 Milliarden Dollar besass.

Hat Forbes einen Milliardär übersehen?

Eine mögliche Begründung liefert Gabriel Zucman von der Universität von Kalifornien in Berkeley: Es könnte eine verspätete Zahlung eines längst verstorbenen Milliardärs gewesen sein. Denn die Steuerbehörden würden versuchen, solche fehlenden Zahlungen aufzuspüren. Alternativ könnte auch ein Milliardär eine grosse Summe verschenkt haben, damit beim Tod weniger Steuern anfielen.

Haben Sie schon einmal einen hohen Geldbetrag geerbt?

Zucman hat auch eine dritte Erklärung bereit: Forbes könnte auf seiner Reichsten-Liste einfach einen Milliardär übersehen haben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SteuernDollarTod