Harter Brocken: Geheimcode

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Deutschland,

Ein bisschen Dan Browns «Da-Vinci-Code», ein bisschen Wild West à la Quentin Tarantino: Im vierten Teil der Reihe «Harter Brocken» muss ein Rätsel gelöst werden. Dorfpolizist Koops bewahrt den Durchblick.

Dorfpolizist Frank Koops (Aljoscha Stadelmann) sucht Schutz auf dem Postauto. Foto: Kai Schulz/ARD Degeto/dpa
Dorfpolizist Frank Koops (Aljoscha Stadelmann) sucht Schutz auf dem Postauto. Foto: Kai Schulz/ARD Degeto/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • «Lieber Simon, wenn du diese Zeilen liesst, bin ich tot.» Mit diesen Zeilen beginnt der Brief, den das Opfer eines Autounfalls Frank Koops gegeben hat - kurz bevor es selbst starb.

Mit im Umschlag: die Fotos von zwei Frauen - die eine jung, die andere alt. Und der Teil eines Codes, den der Empfänger mit den Teilen der beiden Frauen zusammensetzen soll. Nun sitzt Polizist Koops in seiner Wache im St. Andreasberg und grübelt über das Rätsel.

Und wieder einmal wird die beschauliche Idylle im Harz getrübt, ja mehr noch: Es wird scharf geschossen. Unter anderem ist ein Scharfschütze ebenfalls auf der Suche nach des Rätsels Lösung - und der ballert vom Hochhausdach auch mal quer durch die Strassen des kleinen Örtchens. Dass der vierte Teil der Reihe «Harter Brocken» mit dem Titel «Geheimcode» wieder einmal mehr ist als eine Provinzposse, zeigt das Erste am Donnerstag (20.15 Uhr).

Nach und nach tauchen die Frauen auf, im Brief war ein gemeinsames Treffen auf einer Staumauer angesetzt. Die eine ist eine todkranke Philosophie-Professorin, die andere eine junge Mutter. Zudem hatte der Mann, der in seinem Auto starb, eine Personenschützerin engagiert. So stellt sich eine weitere Frau vor, die plötzlich bei Koops auf der Matte steht und die grösstes Interesse an dem Fall hat.

Mit der Zeit werden Bezüge zur Pharmaindustrie klar. Und nach diversen Schusswechseln und einem entscheidenden Überraschungsmoment ist auch das Rätsel geknackt. Da bekommt der Film eine höchst moralische Note. Plötzlich geht es um die Frage, ob man zur Rettung von Menschenleben das Leben anderer aufs Spiel setzen darf. Klingt vielleicht etwas abgehoben für einen Spielfilm, fügt sich aber ganz gut in die Geschichte. Zumal die Figur der Philosophie-Professorin die perfekte Rolle für diese Diskussion ist. Deren Darstellerin Sibylle Canonica sticht in besonderer Weise heraus.

Das Erste zeigt die Reihe seit 2015 in loser Reihenfolge. Nach dem Pilotfilm dauerte es mehr als anderthalb Jahre, bis die Teile zwei und drei folgten - dann mit einem Monat Abstand. Seither nehmen Zuschauerzahl und Marktanteil nach Senderangaben zwar von 7,53 Millionen beziehungsweise 24,3 Prozent ab. Jedoch wurde die dritte Folge (4,61 Millionen, 14,10 Prozent) auch am ersten Weihnachtstag gezeigt.

Aljoscha Stadelmann spielt den wie immer völlig entspannten Dorfpolizisten grossartig, der meist mit offenem Hemd unterwegs ist. Seine trockenen Sprüche sind oft amüsant. So entgegnet er, als einem Freund ins Bein geschossen wird: «Hör' mal auf zu jammern.» Als seine Kollegin einen Platten hat, rät er: «Konfiszier' dir was Schönes.» Als er von einem Forschungsprojekt zur Darmflora von Pudeln erfährt, kommentiert er: «Hm, Sachen gibt's.» Und er offenbart seltene Einblicke ins Privatleben: «Ich hab' nicht geheiratet, weil die guten Mädchen waren alle vergeben. Und dann kamen nur noch böse Mädchen.» Trotz alledem bewahrt er in bewährter Manier den Durchblick.

Franziska Weisz, die die besagte Personenschützerin spielt und jüngst im Nordsee-«Tatort» zu sehen war, hat eine Vermutung, woran es liegt, dass viele Koops falsch einschätzen: «Bestimmt an der Arroganz der Grossstadt gegenüber der Provinz, wobei sie total unterschätzt, was es heisst, Lokalmatador zu sein!», sagt sie laut Presseheft. «Ausserdem trauen wir gemütlichen Menschen keinen Scharfsinn zu. Grosser Fehler!»

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