Das Filmfest Hamburg stand wie derzeit viele Veranstaltungen unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Der Blick in die Stuhlreihen sei gewöhnungsbedürftig gewesen, so Festivalleiter Albert Wiederspiel. Er ist dennoch zufrieden und hofft auf ein anderes Filmfest 2021.
Das Filmfest Hamburg war das erste grössere deutsche Filmfestival seit Beginn der Corona-Pandemie. Foto: Georg Wendt/dpa
Das Filmfest Hamburg war das erste grössere deutsche Filmfestival seit Beginn der Corona-Pandemie. Foto: Georg Wendt/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Film «Gunda» des Regisseurs Victor Kossakovsky hat den mit 5000 Euro dotierten Publikumspreis des 28.

Filmfestes Hamburg gewonnen.

Die filmische Liebeserklärung an Schweine, Kühe und Hühner, die den Planeten bewohnen und die täglich von Menschen gegessen werden, werfe aktuelle Fragen auf nach der Einstellung jedes Einzelnen zu Nutztieren und deren Haltung, teilte der Veranstalter am Samstagabend mit. Der Schwarz-Weiss-Dokumentarfilm kommt am 17. Februar 2021 in die Kinos. Gunda ist ein Schwein.

Der Publikumspreis ist der einzige Preis, der in diesem Jahr auf dem Festival verliehen wurde. Alle anderen Wettbewerbe und damit auch die Preisverleihungen waren coronabedingt abgesagt worden.

Das Filmfest Hamburg war am Samstagabend mit dem bereits mehrfach ausgezeichneten Film «Nomadland» zu Ende gegangen. Der Film von Chloé Zhao und mit Ausnahmeschauspielerin Frances McDormand lief allerdings nicht im Publikums-Wettbewerb.

Das Festival war am 24. September mit «Enfant Terrible» von Oskar Roehler gestartet. Seitdem liefen mehr als 70 Filme sowie Fernsehproduktionen und Dokumentationen in den Festivalkinos. Coronabedingt waren in diesem Jahr deutlich weniger Zuschauer in den Kinos zugelassen. Das Filmfest Hamburg war das erste grössere deutsche Filmfestival seit Beginn der Corona-Pandemie.

Trotz der schwierigen Rahmenmbedingungen zeigt sich Festivalleiter Albert Wiederspiel mit der Resonanz zufrieden. «Dafür, dass wir nur so wenige Sitzplätze und deutlich weniger Filme als sonst im Programm hatten, ist es super gelaufen», sagte Wiederspiel der Deutschen Presse-Agentur.

Gleichzeitig sei es ein «gewöhnungsbedürftiger Blick» gewesen, auf die coronabedingt vergleichsweise leeren Stuhlreihen zu schauen. Deshalb freue er sich schon sehr auf das Filmfest 2021 - «dann ohne Corona».

Das Filmfest hatte in diesem Jahr coronabedingt erstmals Streamingtickets für etwa 50 Filme angeboten. Damit sollten - rein rechnerisch - die leeren Plätze in den Kinosälen ausgeglichen werden, die wegen der geltenden Abstandsregeln nur mit deutlich geringer Kapazität belegt werden durften.

Das Angebot sei durchaus angenommen wurden, sagte Wiederspiel dazu. Ausverkauft seien die Tickets dagegen nicht gewesen. «Die Kinozahlen sind besser als die Streamingzahlen, was mich persönlich als Kinomann freut.» Das Filmfest-Publikum schaue eben doch die neuen Filme lieber im Kino als auf dem Sofa.

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