Felix Meyer: Elf schöne Lieder über «Die im Dunkeln...»

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Deutschland,

Felix Meyer macht es seinen Zuhörern nicht immer leicht mit seinen Texten - aber die Dinge sind halt kompliziert, wie er sagt. Auch sein neues Album enthält elf kluge, warmherzige Deutschpop-Lieder.

Felix Meyer punktet mit originellen, klugen und empathischen Texten. Foto: Jasmin Schreiber/dpa
Felix Meyer punktet mit originellen, klugen und empathischen Texten. Foto: Jasmin Schreiber/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Gute Zeiten für Fans ambitionierten Deutschpops: Nach Max Prosa, Enno Bunger, Francesco Wilking/Moritz Krämer alias Die Höchste Eisenbahn, Niels Frevert und Thees Uhlmann hält der Herbst nun auch noch ein neues Album von Felix Meyer bereit.

Die im September erschienene Platte des früheren Strassenmusikers heisst - hübsch gegen den Strich gebürstet - «Die im Dunkeln hoert man doch» (SPV). Der Titel ist typisch für diesen 43-jährigen Künstler, der mit seinen originellen, klugen, empathischen Texten seit rund zehn Jahren Erfolg hat, ohne diesem jemals hinterherzuhecheln.

Der Satz variiert das berühmte Bertolt-Brecht-Zitat «...die im Dunkeln sieht man nicht» aus der «Dreigroschenoper». Er bezieht sich, wie Meyer im Interview des Südwestrundfunks (SWR) kürzlich sagte, einerseits auf seinen eigenen Umgang mit dem Verlust geliebter Menschen - aber auch auf all diejenigen in unserer Gesellschaft, «die sich an den Rand gedrängt fühlen».

Dass dieser Singer-Songwriter politisch links von der Mitte steht und die Gegenwart kritisch durchleuchtet, spürt man in vielen seiner Lieder. Platte Parolen aber umgeht Meyer konsequent - eher sind seine Texte manchmal «zu kompliziert oder verkopft», wie er selbst einräumt. «Aber einfacher ist es halt nicht, und deswegen möchte ich es auch nicht einfacher ausdrücken.»

Im Grunde sind die zwischen deutschem Chanson und Folkpop angesiedelten Meyer-Songs jedoch stets zugänglich. Etwa wenn er in «Europa» einen grossen Bogen von der Mythologie in die Gegenwart schlägt und dabei die Kriege («Du lenktest das Schiff durch Meere aus Blut...») oder den Neoliberalismus, aber auch das Geschenk von Wohlstand, Frieden und Reisefreiheit anspricht. Oder wenn er in «Steh auf!» Mut zur Solidarität macht.

«Systemkritik, Lagerfeuer, Lebenslust und Liebesballaden» - so charakterisiert Felix Meyers Label-PR die Elemente seines bisherigen Werks und der neuen Platte. Aufgenommen hat der Vater zweier kleiner Töchter sein aktuelles Album mit der Band project île, die ihn ab Anfang November auch live begleitet.

Wie gut dieser moderne Berliner «Liedermacher» auch vor Publikum ist, zeigte er beispielsweise vor einem Jahr, als er zusammen mit Konstantin Wecker vor Hunderttausenden auf der grossen «#unteilbar»-Demonstration in der Hauptstadt sang.

Konzerte: 04.11. Stuttgart; 05.11. Köln, 06.11. Rostock, 07.11. Stralsund, 09.11. Oldenburg, 12.11. Hamburg, 13.11. Hannover, 14.11. Magdeburg, 15.11. Jena, 16.11. Zwickau, 22.11. Berlin, 23.11. Dresden, 24.11. Frankfurt/Main, 25.11. München, 26.11. Leipzig

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