Kunst

Europäische Akademien für die «Freiheit der Kunst»

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Deutschland,

Vertreter von Akademien in Europa beraten auf Einladung der Berliner Akademie der Künste unter ihrer Präsidentin Jeanine Meerapfel seit Donnerstag über eine neue «Allianz der Akademien».

Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste. Foto: Annette Riedl/dpa
Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste. Foto: Annette Riedl/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem Zusammenschluss von bisher rund 60 Institutionen wollen Akademien in Europa gemeinsam für die «Freiheit der Kunst» kämpfen.

«Wir erleben derzeit in einigen Ländern Europas eine Kulturpolitik, die Kunst und Kultur nur national begreift und zunehmend reglementiert», heisst es in einem am Samstag in Berlin veröffentlichten Manifest. «Dadurch gerät die Autonomie vieler Akademien, Museen und Kulturinstitutionen in Gefahr.» Vertreter der Akademien hatten auf Einladung der Berliner Akademie der Künste unter ihrer Präsidentin Jeanine Meerapfel seit Donnerstag über eine neue «Allianz der Akademien» beraten.

«Kunst und Kultur sind wesentlich für eine funktionierende Demokratie und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt», heisst es weiter. «Wir stehen für die Freiheit der Künste als Voraussetzung unserer kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Lebensform.» Unabhängigkeit künstlerischer Positionen und Institutionen von politischen, nationalen, religiösen Festschreibungen sei «Grundlage der Demokratie».

Die Akademien sehen sich als Statthalter der kulturellen Vielfalt Europas und wollen gleichzeitig an Folgen europäischer Eroberungskriege und bis heute in vielen Ländern nachwirkende koloniale Machtstrukturen erinnern. «Wir stehen mit den Künsten für einen Humanismus, der sich gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt stellt.» Dabei gehe es um Verteidigung der Menschenrechte «auch für diejenigen, die nicht in Europa geboren wurden, aber hier eine Chance für das Überleben und ein friedliches Zusammenleben suchen».

Die Akademien fordern einen «solidarischen Schulterschluss» zwischen den Institutionen für Kunst und Kultur in Europa. Nur gemeinsam könne Freiraum verteidigt werden. Dafür wollen sich die Beteiligten über kulturpolitische Entwicklungen austauschen, besonders mit den Institutionen und Künstlern, «die durch sozio-politische Massnahmen in der Ausübung ihrer künstlerischen Arbeit oder Meinungsfreiheit eingeschränkt sind». Zugleich müssten Kunst und Kultur «zu einem integralen Bestandteil europäischer Politik werden».

Die 1696 gegründete Berliner Akademie gilt als eines der ältesten europäischen Kulturinstitute. Sie zählt mehr als 400 Mitglieder in den Sektionen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst sowie Film- und Medienkunst.

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