ESC 2025: Stefan Raab zwischen Schönreden und (Selbst)kritik
Platz 15 beim ESC 2025 ist die schlechteste Platzierung, die unter Stefan Raabs Beteiligung je erzielt wurde. Doch der Entertainer findet auch lobende Worte.

Stefan Raab meldete sich 2024 nach Jahren der ESC-Abstinenz mit dem Projekt «Chefsache ESC» zurück. Sein Ziel war klar: Deutschland sollte nach 15 Jahren endlich wieder den Eurovision Song Contest gewinnen.
Mit dem Duo Abor & Tynna und ihrem Song «Baller» setzte Raab auf einen frischen Ansatz. Im Vorfeld wurde Raab als Hoffnungsträger gefeiert, der dem deutschen ESC-Auftritt neuen Glanz verleihen sollte.

Die Zusammenarbeit von ARD, RTL und Raab sorgte für grosse mediale Aufmerksamkeit. Viele Fans und Experten erwarteten, dass Raab an frühere Erfolge wie den Sieg mit Lena Meyer-Landrut 2010 anknüpfen könnte.
Deutschland landet beim ESC 2025 nur auf Platz 15
Die Medien begleiteten Raabs Rückkehr kritisch, aber auch mit einer gewissen Vorfreude. Beim ESC 2025 in Basel lieferten Abor & Tynna dann eine solide Performance ab.
Trotz einzelner «Twelve Points» reichte es am Ende nur für den 15. Platz, was die hohen Erwartungen deutlich verfehlte. Fans lobten zwar die Show, bemängelten aber die gesangliche Leistung von Tynna.
Raabs Reaktion auf die Niederlage
Stefan Raab übernahm nach dem Finale vom ESC 2025 öffentlich die Verantwortung für das Ergebnis. In Interviews betonte er, dass er immer den Sieg verspreche, solange es möglich sei.

Er betont laut «Volksfreund», dass er viele Zuschauer an Land ziehen konnte; dies sei als Erfolg zu bewerten. Gleichzeitig distanzierte er sich aber von einer direkten Beteiligung an der Produktion und Komposition des diesjährigen Songs.
Die Enttäuschung war gross, doch Raab verteidigte laut «Focus» die Leistung seiner Schützlinge. Abor & Tynna hätten noch eine grosse Zukunft vor sich und das Projekt sei nicht als gescheitert anzusehen.
Raab spottet über Sieger vom ESC 2025
Nach dem Finale nutzte Raab seine TV-Show, um den diesjährigen ESC-Sieger JJ und dessen Song scharf zu kritisieren. Er zog Parallelen zum Vorjahressieger aus der Schweiz und warf dem aktuellen Gewinner mangelnde Originalität vor.

Mit bissigem Humor kommentierte er, dass Österreich angeblich mit dem Song der Schweiz gewonnen habe. Er spielte damit auf Ähnlichkeiten zwischen den Songs an, wie «Merkur» berichtet.
Die öffentliche Diskussion um Raabs Rolle beim ESC 2025 wurde durch seine spitze Kritik zusätzlich angeheizt. Während einige seine pointierten Kommentare schätzten, forderten andere, dass er sich künftig aus dem Wettbewerb heraushalten sollte.
Zieht sich Raab endgültig zurück?
Der enttäuschende 15. Platz wirft Fragen zur weiteren Zusammenarbeit zwischen Stefan Raab und den öffentlich-rechtlichen Sendern auf. Der Rückschlag für Raabs ESC-Engagement lässt eine Fortsetzung der Kooperation unwahrscheinlich erscheinen.
Die Verantwortlichen bei ARD und NDR feiern die Einschaltquoten, doch inhaltlich gibt es Kritik am Konzept und an der Umsetzung. Die Diskussion um die richtige Auswahl der Künstler und die Rolle privater Sender wie RTL im Auswahlprozess ist neu entfacht.
Für die Zukunft wird gefordert, dass die ARD eigene innovative Konzepte entwickelt, um den ESC wieder erfolgreicher zu machen. Im Frühsommer 2025 beginnt bereits die Vorbereitung auf den ESC 2026, doch konkrete Pläne werden bislang noch nicht öffentlich gemacht.