Einige CSDs satteln auf Fahrraddemo um
Wegen der Corona-Pandemie wurden viele Paraden weltweit abgesagt. Einige finden jedoch statt, nur werden sie in diesem Jahr etwas anders aussehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Corona fördert Kreativität: In immer mehr Städten satteln die Veranstalter der Christopher Street Days aufs Fahrrad um.
«Der Hamburg Pride 2020 soll am 1. August als CSD-Fahrrad-Demonstration stattfinden», hiess es am Mittwoch. Ein entsprechender Antrag sei bei der Versammlungsbehörde eingereicht worden. In Essen und Düsseldorf sind schon für dieses Wochenende (28. Juni) Fahrrad-CSDs geplant. In Oldenburg (Niedersachsen) waren am vergangenen Samstag Hunderte bei einem Radfahr-CSD dabei.
In Berlin ist dagegen für diesen Samstag (27. Juni) eine normale Demo zum Alexanderplatz angekündigt - Name: «Pride Berlin: Save our Community, Save our Pride». In Berlin-Kreuzberg ist zudem eine linksalternative «Anarchist Queer Pride Rally» angekündigt (Motto: «Stonewall was a riot - we will not be quiet»), die sich später Black-Lives-Matter-Protesten an der Siegessäule anschliessen will. Der grosse eigentliche Berliner CSD am 25. Juli soll nach aktuellem Stand hauptsächlich online stattfinden.
In Köln wurde die CSD-Parade vom 5. Juli auf den 11. Oktober verschoben: «Die Form der Demonstration wird den Umständen der Corona-Pandemie angepasst sein.»
In Hamburg hiess es zur geplanten Parade am 1. August, ein rollender Demonstrationszug erscheine als «Kompromiss in Corona-Zeiten» als sicherere Möglichkeit, politische Forderungen sichtbar in die Öffentlichkeit zu tragen. «Denn genau dort gehören der CSD und seine Botschaften hin: auf die Strasse, ins Herz unserer Stadt.»
Mit den Christopher Street Days wird jedes Jahr an Ereignisse Ende Juni 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals in Manhattan die Bar «Stonewall Inn» in der Christopher Street und lösten einen mehrtägigen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen die Willkür aus.