Obwohl es Spider-Man als Comic-Figur seit 55 Jahren gibt, hat man bei «Spider-Man: Homecoming» tatsächlich das Gefühl, der Geburt eines völlig neuen Helden beizuwohnen.
Tom Holland stellt «Spider-Man: Homecoming» 2017 in Seoul vor. Foto: Ahn Young-Joon/AP/dpa
Tom Holland stellt «Spider-Man: Homecoming» 2017 in Seoul vor. Foto: Ahn Young-Joon/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der junge britische Schauspieler Tom Holland betrat das Marvel-Universum nur Schritt für Schritt.

In «The First Avenger: Civil War» hatte er sich schon einmal kurz als Peter Parker alias Spider-Man zeigen dürfen. Doch erst in «Spider-Man: Homecoming» durfte er einen ganzen Film als rot-blau gekleideter, sympathischer Held von nebenan ausfüllen.

Unter der Regie von Jon Watts wird er von Stars wie Michael Keaton und Marisa Tomei flankiert. Der Actionstreifen, der im Oktober 2019 erstmals im Free-TV gelaufen ist, ist am Dienstag (20.15 Uhr) auf RTL zu sehen.

Nach seinem ersten, dem spektakulären Kampf mit dem Superheldenteam der Avengers ist Spider-Man zurückgekehrt in seine Heimatstadt New York. Dort soll sich Peter Parker langsam, so wünscht sich das sein Mentor Tony Stark (Robert Downey Jr.), vertraut machen mit den ihm zur Verfügung stehenden Wunderkräften. Wie viele Jungs seines Alters aber mangelt es auch dem 15-jährigen Peter, der bei seiner Tante May (wunderbar, wenn auch zu selten im Bild: Tomei) im Stadtteil Queens wohnt, vor allem an einem: Geduld.

Artig zwar (stets ein kariertes Hemd unterm Pulli) besucht Peter die Highschool; in seiner Freizeit indes treibt ihn nur ein Gedanke um: möglichst schnell ein richtig cooler Superheld zu werden. So tatendurstig wie Captain America. So lässig wie sein Ziehvater Tony Stark alias Iron Man. So stark vielleicht gar wie der grüne Riese Hulk. Es kommt anders als geplant, als sich plötzlich ein neuer Bösewicht namens Vulture (Keaton) anschickt, die Metropole am Hudson River mit viel Bösartigkeit zu erschüttern.

Peter Parker war schon immer eine der normalsten, ja menschlichsten Figuren im weiten Rund der potenten Superhelden amerikanischer Provenienz. Stets ein wenig unbeholfen und auf rührende Art unsicher, musste man den nach einem Spinnenbiss urplötzlich mit besonderen Kräften ausgestatteten Teenager einfach in sein Herz schliessen. So unbeholfen und naiv aber wie Tom Hollands Spider-Man war bisher noch keiner der Spinnenmänner. Ob Tobey Maguire, der Peter Parker zwischen 2002 und 2007 in drei Filmen verkörpern durfte oder Andrew Garfield, der zuletzt als Spider-Man über die Kinoleinwand turnte.

Und so gibt es eine Handvoll grandioser Szenen zu Beginn des Films, die unterstreichen, wie schwer es ist, ein veritabler Held zu sein. Mehrmals verwechselt Spider-Man in den Strassen New Yorks gänzlich unbescholtene Bürger mit echten Verbrechern. Einer alten Dame den Weg weisen aber - das bekommt Peter Parker grad noch so hin.

Später im Film muss sich der junge Spider-Man am Steuer eines Autos beweisen: eine einzige Katastrophe. Sukzessive aber wächst Peter auch diesmal in seine Rolle hinein. Obwohl es Spider-Man als Comic-Figur seit 55 Jahren gibt, hat man hier tatsächlich das Gefühl, der Geburt eines völlig neuen Helden beizuwohnen.

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