Ein «Chucky»-Film für die Generation Alexa

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USA,

«Chucky, die Mörderpuppe»: Wieder kommt ein Horrorfilm über ein mordendes Kinderspielzeug in die Kinos. In Zeiten der universellen Verknüpfung mit dem Internet gewinnt der Schrecken eine andere Qualität.

"Buddi Doll" Chucky wird Andys (Gabriel Bateman) Spielgefährte. Foto: Eric Milner/Capelight Pictures
"Buddi Doll" Chucky wird Andys (Gabriel Bateman) Spielgefährte. Foto: Eric Milner/Capelight Pictures - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Es ist bemerkenswert, wie sich in den vergangenen Jahren das Horror-Genre ausdifferenziert hat: Da gibt es die smarten gesellschaftlichen Kommentare wie «Get Out», Düster-Verstörendes wie «Hereditary» und die Nostalgie-Neuauflagen wie «Es» und «Friedhof der Kuscheltiere».

Wer noch länger zurückdenkt, erinnert sich, wie die «Saw»-Reihe den blutigen Splatter belebt hat, während die selbstironischen Teeniereihen wie «Scream» etwas aus der Mode sind. Jetzt kommt mit «Child's Play» ein Film in die Kinos, der gleich mehrere dieser Subgenres verknüpft. Er erzählt die 1988 erstmals erzählte Geschichte von «Chucky, die Mörderpuppe» ein weiteres Mal und versucht, ihr sowohl Splatter als auch Satire mitzugeben.

Es geht um den Jungen Andy (Gabriel Bateman) und seine Mutter Karen Barclay (Aubrey Plaza, «Parks and Recreation»), seitdem der Vater die beiden verlassen hat, alleinerziehend, aber inzwischen mit neuem Freund. Sie arbeitet in einem grossen Supermarkt mit Elektro- und Spielzeugabteilung, in der eines Tages ein «Buddi» zurückgegeben wird, eine Puppe, die zum besten Freund ihrer jungen Besitzer werden soll.

Sie kann ihren Kollegen überzeugen, dieses eine Exemplar nicht zu verschrotten und nimmt ihn stattdessen mit heim. Was sie nicht wissen: Ein kurz zuvor entlassener Fabrikarbeiter hat die Puppe umprogrammiert und sämtliche Sicherheitssoftware entfernt - dieser «Buddi» nimmt es wörtlich, als Andy sich wünscht, dass Karens neuer Freund doch bitte verschwinden soll.

Nicht immer geraten die 90 Minuten Horror flott, zu unentschieden schwingt «Child's Play» zwischen hartem Splatter und leichter Satire hin und her. Für wirklich Verstörendes sind die Charaktere nicht spannend genug, für eine pointierte Gesellschaftskritik fehlt es an der knackigen Botschaft.

Trotzdem landet der Film am Ende wegen eines klugen Kunstgriffs knapp über dem Genre-Durchschnitt: Autor Tyler Burton Smith und Regisseur Lars Klevberg in seinem Big-Budget-Debüt denken die jahrzehntealte Story der gruseligen Puppe klug weiter: Wie gefährlich könnte Chucky sein, wenn er all das über uns weiss, was wir täglich Alexa, Siri und Co. anvertrauen?

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