Doku über Boris Becker: Er liess sich drei Jahre von Kameras begleiten
Oscar-Gewinner Alex Gibney hat eine Doku über Boris Becker gedreht. Dafür wurde Becker drei Jahre lang von Kameras begleitet.

Das Wichtigste in Kürze
- Kommende Woche wird die Doku über Boris Becker in Cannes präsentiert.
- Für das Projekt liess sich der ehemalige Tennisstar drei Jahre von Kameras begleiten.
- Der Film biete einen offenen Insider-Blick auf Beckers Leben, so der Regisseur.
Boris Becker (54) wurde Ende April wegen Insolvenzverschleppung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt wurde bekannt, dass sich die deutsche Tennislegende vor Haftantritt drei Jahre lang von einem Filmteam begleiten liess. Die entstandene Dokumentation wird kommende Woche in Cannes präsentiert, wie das US-Branchenmagazin «Deadline» berichtet.
Interviews mit Familie und Tennisstars
Der Film entstand unter der Führung der britischen Produktionsfirma Lorton Entertainment. Diese ist unter anderem für die Doku «Rooney» über Fussballer Wayne Rooney (36) verantwortlich. Regie führte Alex Gibney (68), der 2008 für «Taxi zur Hölle» den Oscar für den besten Dokumentarfilm erhielt.
Er begleitete Becker drei Jahre lang, sogar bis zum Gerichtsurteil Ende letzten Monats. Das kurz vor Abschluss stehende Projekt umfasst eine Reihe persönlicher Interviews mit dem Tennisstar. Interviewt wurden auch Mitglieder seiner unmittelbaren Familie und Stars aus der Tenniswelt wie John McEnroe (63) und Björn Borg (65).
«Dieser Film über Boris Becker erzählt eine aussergewöhnliche Geschichte», erklärt Gibney in einem Statement. Er biete einen offenen Insider-Blick auf die Welt des Profi-Tennis und sei auch «ein ergreifendes Porträt» über den 54-Jährigen. Abseits seiner einzigartigen Leistungen im Tennis seien seine privaten Beziehungen zum Stoff für Klatsch und Unwahrheiten geworden. Dies ergänzt Produzent John Battsek (58).

«Boris war unglaublich mutig, uns alles zu offenbaren. Alex und ich teilen eine grosse Verantwortung für die Entstehung dieses Films.» Die Produktionsfirma bietet die Doku nun Interessenten in Cannes an.
Das Gericht verurteilte Boris Becker zu einer 30 Monate langen Freiheitsstrafe, die sofort vollstreckt wurde. Er soll in seinem Insolvenzverfahren bewusst Gelder und Besitztümer verschleiert habe.
Dies, um sie vor dem Zugriff des Insolvenzverwalters zu bewahren. Becker sitzt seine Haftstrafe im Wandsworth Gefängnis in London ab. Becker und sein Team können gegen den Schuldspruch und das Strafmass noch Berufung einlegen.