Am Donnerstag wird das 44. Toronto International Film Festival eröffnet. Zehn Tage werden 333 Filme gezeigt, darunter 30 deutsche Produktionen.
Toronto steht dieser Tage ganz im Zeichen des internationalen Films. Foto: Chris Pizzello/Invision/AP
Toronto steht dieser Tage ganz im Zeichen des internationalen Films. Foto: Chris Pizzello/Invision/AP - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordamerika rückt nach Venedig langsam in den Blick der Filmwelt: Während das Filmfest in Italien noch im Gange ist, werden im kanadischen Toronto ab dem 5. September die roten Teppiche ausgerollt.

Dort startet am Donnerstagabend das 44. Toronto International Film Festival (TIFF) mit einer doppelten Weltpremiere: Zum ersten Mal in der TIFF-Geschichte eröffnet ein in Kanada gedrehter Dokumentarfilm das Filmfest - Daniel Rohers «Once Were Brothers: Robbie Robertson and The Band» über Leben und Werk des Musikers Robbie Robertson.

Zehn Tage lang werden in der kanadischen Metropole 333 Filme gezeigt, darunter 133 Weltpremieren. Der Deutsche Film reist mit 30 Produktionen und Koproduktionen nach Kanada, darunter «Proxima» von Regisseurin Alice Winocour mit Eva Green, Matt Dillon, Lars Eidinger und Sandra Hüller sowie Alla Kovgans 3-D-Doku «Cunningham» über den legendären Tänzer Merce Cunningham. Zur Weltpremiere des Dramas «My Zoe» am 7. September soll neben der Regisseurin und der Hauptdarstellerin Julie Delpy auch der Schauspieler Daniel Brühl nach Toronto kommen.

«Ich bin gespannt, wie das Publikum den deutschen Beitrag "The Audition/Das Vorspiel" aufnehmen wird. Die schauspielerische Leistung von Nina Hoss macht den Film für mich zu einem Höhepunkt der diesjährigen Auswahl», sagte TIFF-Senior Director Diana Sanchez im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Starke Frauen, spannende weibliche Charaktere und beeindruckende Regisseurinnen wie Ina Weisse heben TIFF 2019 auf eine neue Stufe», so Sanchez.

Cameron Bailey und Joana Vicente, die das Festival in diesem Jahr zum ersten Mal als Co-Chefs leiten, haben sich die stärkere Ausrichtung auf Minderheiten zum Ziel gemacht. «In diesem Jahr sind 36 Prozent der Filme im Programm von Frauen. Themen zu LGBT führen wir ab diesem Jahr mit 23 Werken als eigene Sparte an, aber auch indigene Filmemacher sowie Inhalte über Menschen, die wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft schlecht behandelt werden, liegen uns besonders stark am Herzen», sagte Bailey im Interview.

In diesem Jahr sind beim TIFF Beiträge, Stars und Regisseure aus 84 Ländern vertreten. Angekündigt haben sich unter anderem Hollywood-Grössen wie Meryl Streep, Tom Hanks, Nicole Kidman, Kristen Stewart, Russell Crowe und Jamie Foxx. Dessen Film «Just Mercy» über Justizwillkür und Polizeigewalt in den USA wird mit Spannung erwartet, ebenso wie «Jojo Rabbit» von Regisseur Taika Waititi mit Scarlett Johansson und Sam Rockwell in den Hauptrollen. Die Satire über einen jungen Deutschen, in dessen Haus sich ein jüdisches Mädchen versteckt und der sich mit seinem imaginären besten Freund Adolf Hitler (Waititi) berät, feiert am 8. September Weltpremiere.

Als letzte Weltpremiere des 44. Toronto International Filmfestival wird am 14. September die Filmbiografie «Radioactive» von Regisseurin Marjane Satrapis («Persepolis») gezeigt. Rosamund Pike spielt darin die zweifache Nobelpreisträgerin Marie Curie. Der Siegerfilm des Festivals wird am 15. September bekanntgegeben. Anders als bei den Filmfestspielen in Venedig oder Cannes kürt in Toronto nicht eine Jury den Gewinnerfilm, sondern das Publikum.

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