Deutscher Bariton Franz Grundheber mit 88 Jahren gestorben
Der deutsche Opernsänger Franz Grundheber ist am Samstag im Alter von 88 Jahren in Hamburg (D) gestorben.

Der deutsche Opernsänger Franz Grundheber ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 88 Jahren in Hamburg, wie sein Management mit Verweis auf die Familie mitteilte.
Grundheber prägte seit 1966 über Jahrzehnte das Repertoire der Hamburgischen Staatsoper und begeisterte in Stücken von Verdi, Wagner, Strauss und Berg.
International bekannt wurde er mit seiner eindringlichen Darstellung des «Wozzeck» in Patrice Chéreaus Inszenierung. Grundheber gastierte an den grossen Opernhäusern der Welt in Wien, Paris, London und New York und arbeitete mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim und Giuseppe Sinopoli.
«Mit Franz Grundheber verliert die Opernwelt einen Bariton von aussergewöhnlicher Strahlkraft – einen »Jahrhundertsänger«, dessen Name und Werk eng mit der Hamburgischen Staatsoper verbunden bleiben und dessen künstlerisches Vermächtnis weit über Hamburg hinaus wirkt», teilte die Staatsoper mit.
Grundheber begeistert mit tief authentischen Paraderollen
Grundheber habe stimmliche Exzellenz mit packender darstellerischer Präsenz verbunden. Seine Paraderollen – häufig die Zerrissenen, Unterdrückten oder innerlich Gequälten – habe er mit tiefster Authentizität gestaltet, die Publikum und Kritik gleichermassen berührte.
Geboren 1937 in Trier, studierte Grundheber zunächst in Mainz und Hamburg, bevor er nach Stationen in den USA zur Hamburgischen Staatsoper kam. Für seine Verdienste um die Oper wurde er vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Titel «Kammersänger».
Bis ins hohe Alter stand Grundheber auf der Bühne und gestaltete seine Rollen stets charaktervoll und authentisch. Im Februar 2012 hatte er seine 2000. Vorstellung an der Hamburgischen Staatsoper gesungen, anlässlich seines 50-jährigen Bühnenjubiläums wurde ihm Ende 2016 eine Vorstellung von «Hänsel und Gretel» gewidmet.