«Das Testament des Doktor Mabuse» auf DVD und Blu-ray
Das Kino der Angst findet hier seinen Höhepunkt. Fritz Langs Film von 1933 ist Zeitdiagnose und spannender Thriller zugleich.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Kino der Weimarer Republik ist im Moment so präsent wie lange nicht mehr.
Die gefeierte TV-Serie «Babylon Berlin» bringt die von höchster Unsicherheit und Angst geprägte Zeit zwischen den Weltkriegen zurück ins Bewusstsein. Und in der Ausstellung «Kino der Moderne» in der Bundeskunsthalle in Bonn kann man sich zur Zeit davon überzeugen, wie avanciert die Filmkunst die neue Massengesellschaft und ihre Psychosen abgebildet hat.
Eine Art Quintessenz dieses «Kinos der Angst» ist Fritz Langs 1933 fertiggestellter Thriller «Das Testament des Dr. Mabuse». Dieser einzigartige Paranoia-Film, der prophetisch eine Herrschaft des Verbrechens ausmalt, ist jetzt als Mediabook mit DVD, Blu-ray, opulent bebildertem Booklet und Filmplakat bei Atlas Film erschienen. Der Film wurde bereits 2001 von der Deutschen Kinemathek restauriert.
Mit «Das Testament des Dr. Mabuse» reanimiert Fritz Lang die Verbrecherfigur Mabuse aus dem zweiteiligen Thriller «Dr. Mabuse der Spieler» von 1922. Das Verbrechergenie, gespielt von Rudolf Klein-Rogge, ist seit Jahren in einer Nervenheilanstalt interniert. Aus der Zelle heraus instruiert er seine Organisation, die spektakuläre Raubzüge und Morde ausführt. Mabuse agiert als «Mann hinter dem Vorhang», der auch nach seinem Tod noch mit telepathischen Kräften die Menschen manipuliert und zu Verbrechen anstiftet.
«Lang hat einen Film der vollendeten Klaustrophobie gemacht, der den Zuschauer schaudernd mitleiden lässt - vielleicht ist dies überhaupt der paranoideste Film der deutschen Filmgeschichte», schreibt Martin Koerber von der Deutschen Kinemathek im instruktiven Booklet.
Daneben ist «Das Testament des Dr. Mabuse» aber zugleich ein spannender, hochkarätig besetzter Thriller, mit verfolgtem Liebespaar, einem von Otto Wernicke wunderbar humorvoll gespielten Kommissar Lohmann, technisch auf dem neuesten Stand. Als Showdown präsentiert Lang die Explosion einer Gasfabrik, aufgenommen mit sechzehn Kameras, und eine Autoverfolgungsjagd. Aber der Schrecken nimmt kein Ende.
Als weitere Mediabooks sind geplant, «Die Büchse der Pandora», «Die 3-Groschenoper», Fritz Langs «M - Eine Stadt sucht einen Mörder» und «Kuhle Wampe» nach dem Drehbuch von Bertolt Brecht.