Bach in Leipzig - das ist der Thomaskantor, der Kirchenmusik perfektioniert hat. Das Bachfest 2019 zeigt, dass man sich Bach auch ganz anders nähern kann - selbst als Laie.
Bach mal anders: In der Multimedialen Lichtshow «Bach Experience» im Kunstkraftwerk Leipzig stehen Besucher bei einer Vorbesichtigung. Foto: Waltraud Grubitzsch
Bach mal anders: In der Multimedialen Lichtshow «Bach Experience» im Kunstkraftwerk Leipzig stehen Besucher bei einer Vorbesichtigung. Foto: Waltraud Grubitzsch - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Intendant des Leipziger Bachfestes, Michael Maul, zeigt sich auch beim zweiten Festival unter seiner Leitung experimentierfreudig.

Nach dem Grossprojekt «Leipziger Kantanten-Ring» im vergangenen Jahr geht er beim diesjährigen Bachfest (14. bis 23. Juni) einige Wege abseits der klassischen Bach-Orte wie Thomaskirche und Nikolaikirche.

Zum Beispiel gehört ein barockes Dinner zum Programm, bei dem die Gäste schlemmen und Musik zugleich hören können. «Unterhaltungsmusik des Barock inklusive Bach - das ist etwas für jemanden, der nicht der Hardcore-Bachfan ist», sagte Maul. Bach sei natürlich als Thomaskantor bekannt - aber er habe ab 1730 auch zweimal pro Woche in einem Leipziger Caféhaus musiziert. «Es gibt einige Ohrwürmer von Bach, die gehören eigentlich nicht in die Kirche», sagte Maul. «Da müssen wir wieder hin - ohne das andere abzuschaffen.»

Rund 160 Veranstaltungen stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Vielfalt zeichne das Bachfest aus, sagte der Intendant. Das ergebe sich schon aus dem Motto «Hof-Compositeur Bach». Bevor Johann Sebastian Bach (1685-1750) Thomaskantor in Leipzig wurde, war er fast 20 Jahren an Höfen - etwa in Weimar oder Köthen - angestellt. «Es ist der dramaturgische Ansatz in diesem Jahr zu sagen: Wir führen die Werke auf, die Bach an den Höfen und für die Höfe komponierte», sagte Maul. «Da ist die Bandbreite sehr viel grösser, als wenn man sich auf den Leipziger Bach fokussiert.»

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