art Karlsruhe: Bunt und poppig, schwarz und schwer

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Deutschland,

Ob hundert Jahre Bauhaus oder 30 Jahre Mauerfall: Die diesjährige Kunstmesse «art karlsruhe» hat sich historische Jubiläen vorgenommen, punktet aber auch mit knallbunter Pop-Art und schwermütiger Kunst.

«Schweine» (2013) von Dana Meyer. Foto: Uli Deck
«Schweine» (2013) von Dana Meyer. Foto: Uli Deck - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Kunst ist fröhlich und Kunst ist dunkel.

Mit poppigen Performances, Live-Malerei und Sonderausstellungen zu aktuellen Themen wendet sich von diesem Donnerstag an die Kunstmesse «art Karlsruhe» an Sammler und Kunstliebhaber.

Für knallige Kunterbuntheit und eine fröhliche Prise Pop-Art sorgt dabei der Brasilianer Bel Borba, der als «The People's Picasso» (etwa: Der Picasso des Volkes) in seinem Heimatland gefeiert wird. Auf der Messe in Rheinstetten zeigt seine Galerie unter anderem «Family walking into stripes»: Ein Mädchen im rot-weiss-gestreiften Kleid, das mit wippendem Pferdeschwanz und in hellblauen Badelatschen sich in eine bunte Gegenwart aufmacht.

Als besonderes Highlight gilt der Besuch der italienischen Künstlerin Monica Bonvicini. Sie stellt nicht nur aus auf der «art», sondern will zum Auftakt vor den Augen des Publikums ein Live-Painting entstehen lassen. Bonvicini, die auf der «art» mit dem diesjährigen Hans Platschek Preis ausgezeichnet wird, beschäftigt sich mit Geschlechterrollen, Macht, Schuld und Kontrolle. Auf der «art» wird unter anderem ein dunkler, martialischer Ball aus schwarzen, ineinander verknäulten Herrenledergürteln gezeigt. Bonvicinis Kunst ist oft bedrohlich explosiv, die Emotionen vergraben im schweren Gewicht des von ihr häufig für ihre Skulpturen gewählten Materials.

Auf den 20 Skulpturenplätzen, traditionell Blickfang der Messe, haben sich bis diesen Sonntag rostig-durchlöcherte Schweine der Künstlerin Dana Meyer breitgemacht oder zwei überdimensionierte Wellensittiche in den zwei «Goldi» und «Kiki» betitelten Werken von Matthias Garff.

Einen Bogen zum Gründungsjubiläum der Design-, Kunst- und Architekturschule Bauhaus vor 100 Jahren schlägt eine Sonderausstellung zur Konkreten Kunst in Europa 1945. Gezeigt werden Objekte aus der Sammlung Peter C. Ruppert: Skulpturen, Gemälde sowie Arbeiten auf Papier etwa von Max und Jakob Bill oder David Nash. Mit 30 Jahren Mauerfall und damit den daueraktuellen Fragen nach Wert und Würdigung von Leben und Lebensleistung der Menschen in der früheren DDR beschäftigt sich die Galerie Schwind. Künstler wie Werner Tübke, Wolfgang Mattheuer oder Willi Sitte zeigen dort nach Worten der Galerie die Befindlichkeit einer ganzen Gesellschaft.

Auf mehr als 35.000 Quadratmetern grossen Verkaufsmesse präsentieren 208 Galerien aus 16 Ländern Klassische Moderne und Gegenwartskunst. Bis zu diesem Sonntag werden rund 50.000 Besucher erwartet.

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