4 Jahre Haft: Diddys Ex Cassie freut sich über Urteil
Sean «Diddy» Combs wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Seine Ex-Freundin und Anwälte der Opfer würdigten das Urteil, Kritiker halten es für zu mild.

Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Freundin Cassie begrüsst das Urteil gegen Diddy von vier Jahren Haft.
- Doch es gibt auch Kritik am Urteil für Sean Combs. Es sei zu mild.
- Ein Anwalt lobt aber die Anerkennung des Leids der Opfer.
Sean «Diddy» Combs muss vier Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Zudem wurde die höchstmögliche Geldstrafe in Höhe von einer halben Million US-Dollar verhängt.
Die Begründung des Richters: Combs habe schwerwiegende Straftaten begangen und zwei Frauen bleibend geschädigt.
Sexualdelikte müssten mit einer entsprechend hohen Strafe belegt werden. Um Opfern und Tätern gleichermassen die Botschaft zu vermitteln, dass Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Nachricht über die vierjährige Haftstrafe des in Ungnade gefallenen Musikmoguls ruft unterschiedliche Reaktionen hervor. Während einige Anwälte Empörung äussern, zeigen sich andere erleichtert darüber, dass er nicht auf Bewährung freigelassen wurde.
So äussert sich etwa seine Ex-Freundin Cassie Ventura. Sie betont, dass Combs ihr Leid zugefügt habe, das nichts ungeschehen machen könne. Dennoch begrüsst sie das Urteil des Manhattaner Bundesgerichts nach einer langen Anhörung.
Ihr Anwalt Doug Wigdor sagt laut der «New York Post»: «Während nichts den durch Combs verursachten Schaden rückgängig machen kann, erkennt das heutige Urteil die Auswirkungen der schweren Vergehen an».
Er sagt, Ventura werde mit Unterstützung ihrer Familie und Freunde heilen, und ihr Mut sei für viele inspirierend.
Kritik am milden Urteil
Dale Cecka hingegen kritisiert das Urteil in der «New York Post» scharf. Die Juraprofessorin an der Albany Law School und Vertreterin von Opfern häuslicher Gewalt bezeichnete das Urteil als «schrecklich». Sie befürchtet, dass es abschreckend auf zukünftige Opfer wirken könnte.
«Dieses Ergebnis sendet die Botschaft, dass man mit Geld und Macht ungeschoren davonkommt», sagt Cecka. Den Opfern werde damit signalisiert, dass ihre Erfahrungen von Kontrolle nicht als ernsthaft bestrafbares Verbrechen anerkannt werden.
Die renommierte Anwältin Gloria Alred äussert sich im Zeitungsbericht erleichtert darüber, dass der Hip-Hop-Star nicht straffrei davonkam. Sie stellt jedoch die vierjährige Haftstrafe in einen grösseren Kontext: «Er hätte 20 Jahre bekommen können», sagte Alred.
Anerkennung des Leids der Opfer
Arick Fudali lobt das Urteil für seine Anerkennung des durch Combs verursachten traumatischen Leids. Er ist ein Anwalt, der einige der Personen vertritt, die Klage gegen Combs eingereicht haben,
Fudali sagt: «Ich schätze den Fokus des Richters auf die Opfer und die Verwüstungen in ihrem Leben durch Herr Combs». Er hofft zudem darauf, dass andere leidende Opfer ermutigt werden könnten sich zu melden und ihren Peiniger zu konfrontieren. Egal, wie mächtig dieser erscheinen mag.

Vor seiner Verurteilung entschuldigte sich Combs bei seinen Opfern – insbesondere bei seiner Ex-Freundin Cassie Ventura.
«Eines der schwierigsten Dinge war es, still zu sein. Nicht ausdrücken zu können, wie sehr ich meine Taten bereue. Ich möchte mich erneut persönlich bei Cassie Ventura für den Schaden und das Leid entschuldigen, das ich ihr zugefügt habe. Emotional und körperlich.»
Das nehme er nicht auf die leichte Schulter, so Combs.