Ein Gericht hat die Macher des ZDF-Mehrteilers «Unsere Mütter, unsere Väter» zu Schadenersatz und einer Entschuldigung verurteilt.
Urteil gegen deutsches TV-Kriegsdrama «Unsere Mütter, unsere Väter»
Die Macher des ZDF-Mehrteilers «Unsere Mütter, unsere Väter» sind in Polen laut der Nachrichtenagentur PAP zu Schadenersatz und einer Entschuldigung verurteilt worden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Macher von «Unsere Mütter, unsere Väter» wurden zu Schadenersatz verurteilt.
  • Im Rechtsstreit geht es um die Darstellung der polnischen Heimatarmee.

Nach dem Urteil eines polnischen Gerichts gegen die Macher des ZDF-Mehrteilers «Unsere Mütter, unsere Väter» will der Sender Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen. «Das ZDF bedauert, dass das Krakauer Bezirksgericht der Kunstfreiheit keine ausreichende Beachtung geschenkt hat», teilte der Sender der Deutschen Presse-Agentur heute Samstag auf Anfrage mit. «Sobald das Urteil schriftlich vorliegt, wird das ZDF die Begründung prüfen und Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen.»

Laut der Nachrichtenagentur PAP hatte das Gericht die Macher des Mehrteilers, die Produktionsfirma UFA Fiction und das ZDF, zu Schadenersatz und einer Entschuldigung verurteilt. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

Im Rechtsstreit geht es um die Darstellung der polnischen Heimatarmee. Ein polnischer Kriegsveteran hatte die Klage eingereicht. Kritiker sind der Ansicht, «Unsere Mütter, unsere Väter» enthalte Szenen, die Polens Heimatarmee Mitschuld an den Verbrechen gegen das jüdische Volk geben würden. Das ZDF habe schon 2013 auf die Kritik reagiert, hiess es nun in der Stellungnahme des Mainzer Senders. Man habe erklärt, «dass die Darstellung fiktiver polnischer Figuren in keiner Weise historische Tatsachen oder gar die Verantwortung der Deutschen relativieren sollte». An der Buchentwicklung für den historischen Mehrteiler seien namhafte Fachhistoriker beteiligt gewesen.

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