«Unsere Mütter, unsere Väter» ist ein umstrittener Film über den Zweiten Weltkrieg. Die Macher sind nun in Polen zu einer Entschuldigung verurteilt worden.
Der Trailer zu «Unsere Mütter, unsere Väter».
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kriegsfilm «Unsere Mütter, unsere Väter» ist stark umstritten.
  • Nun hat ein polnischer Kriegsveteran gegen die Macher erfolgreich geklagt.
  • Sie müssen sich nun im öffentlichen Fernsehen entschuldigen.

Die Macher des ZDF-Mehrteilers «Unsere Mütter, unsere Väter» sind von einem Gericht in Polen zu einer Entschuldigung verurteilt worden. Sie müssten jedoch keinen Schadenersatz zahlen, teilte das Berufungsgericht in Krakau am Dienstag mit.

Die Entschuldigung solle im polnischen Fernsehen sowie in den deutschen Sendern ZDF, ZDFneo und 3sat veröffentlicht werden. Das berichtete die polnische Agentur PAP. Das dreiteilige Kriegsdrama war auch im polnischen Fernsehen ausgestrahlt worden. Das Urteil gegen die Produktionsfirma UFA Fiction und das ZDF ist laut Gericht rechtskräftig.

In Stellungnahmen des ZDF und der UFA Fiction hiess es jeweils: Man bedauere, dass das Gericht der Kunstfreiheit keine ausreichende Beachtung geschenkt habe. Sobald das Urteil schriftlich vorliege, wolle man die Begründung prüfen und Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen. An der Buchentwicklung für den Mehrteiler seien namhafte Fachhistoriker beteiligt gewesen.

Polnischer Kriegsveteran klagte gegen Macher von «Unsere Mütter, unsere Väter»

In dem Rechtsstreit ging es um die Darstellung der polnischen Heimatarmee (AK). Das ist eine bewaffnete Untergrundbewegung, die im Zweiten Weltkrieg Widerstand gegen die deutschen Besatzer in Polen geleistet hatte. Geklagt hatte ein polnischer Kriegsveteran der AK.

Der inzwischen 96 Jahre alte Veteran und ein Verband früherer AK-Mitglieder hatten den Machern vorgeworfen, ihre Persönlichkeitsrechte verletzt zu haben. Demnach enthalte «Unsere Mütter, unsere Väter» Szenen, die Polens Heimatarmee Mitschuld an den Verbrechen gegen das jüdische Volk geben würden.

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